Montag, 9. März 2009

Hamburg: Auszubildende für den neuen Lehrberuf als Döner-Fleischer gesucht


Ausbildung

Döner-Fleischer wird ordentlicher Lehrberuf

In Hamburg werden erstmals Lehrlinge auf sich drehendes Grillfleisch losgelassen. 20 Kebab-Azubis treten im Herbst ihre Ausbildung an. Das ist bundesweit bisher noch einmalig. Der Beruf bietet vor allem Jugendlichen mit Migrationshintergrund ohne Schulabschluss eine Chance.

Rund 350.000 Döner werden täglich in Hamburg produziert. Es war also gewissermaßen nur eine Frage der Zeit, wann die ersten Kebab-Lehrlinge ihre Döner-Ausbildung beginnen. Im September werden die Azubis auf das „sich drehende Grillfleisch“ – so die wörtliche Übersetzung von Döner-Kebab – losgelassen: 18 bis 20 Auszubildende können dann ihre Fleischerausbildung mit dem Schwerpunkt Dönerherstellung beginnen. Das ist deutschlandweit einmalig.

Die Fleischerinnung Hamburg ist den Plänen gegenüber grundsätzlich positiv eingestellt. Noch ist aber unklar, ob die Bewerber einen Hauptschul- oder gar keinen Abschluss brauchen. Doch der Initiator der Idee, Dönerproduzent Ertan Celik, in Branchenkreisen auch „Döner-König“ genannt, geht davon aus, insbesondere solchen Jugendlichen mit Migrationshintergrund helfen zu können, die auf dem Arbeitsmarkt sonst kaum Chancen hätten.

„Außerdem geht es natürlich darum, den Verbrauchern wieder mehr Vertrauen in den Döner zu geben“, sagt Celik. „Viele denken, die Mitarbeiter seien im Berufsalltag unhygienisch. Die Erfahrung zeigt: Je mehr die Mitarbeiter über die Dönerproduktion wissen, desto verantwortungsvoller sind sie auch im Verkauf.“ Celik beschäftigt 51 Angestellte. 13 Interessenten mit sowie sechs ohne Hauptschulabschluss stehen für die Ausbildung schon bereit.

Hygiene, Fleischzerlegung, Hackfleischverordnung, Lebensmittelrecht – die Liste der Lerninhalte ist lang. Sogar in Grundlagen der Betriebswirtschaftslehre sollen die Azubis geschult werden. Das hat seinen Grund: Mit mehr als 400 Buden, in denen rund 2000 Menschen arbeiten, weist Hamburg eine hohe Dönerimbiss-Dichte auf. In den vergangenen Jahren hat sich diese Zahl deutlich erhöht, und Branchenkenner gehen davon aus, dass aufgrund von Arbeitslosigkeit auch in Zukunft noch mehr Buden aufmachen. „Viele der Gastronomen verschätzen sich und gehen Pleite. Sie wissen zu wenig von Betriebsführung“, sagt Celik, der ab April auch für seine eigene Weiterbildung sorgt und ein BWL-Studium beginnt.

Die überbetriebliche Döner-Ausbildung soll drei Jahre dauern. Die Teilnehmer bilden eine gesonderte Berufschulklasse und sind direkt bei den Produzenten angestellt. Jedes Unternehmen muss pro Azubi mit rund 3000 Euro an jährlichen Kosten rechnen. Vier Wochen pro Halbjahr werden die Inhalte der Fleischverarbeitung vermittelt. Diese wird auf die Dönerbestandteile wie Lamm, Kalb und Geflügel zugeschnitten. Schweinefleisch ist nur Randthema.

Größtenteils arbeiten Türken in der Dönerproduktion und im Dönerverkauf. Der jährliche Gesamtumsatz der Branche liegt in Deutschland, dem größten Dönerexporteur Europas, bei über drei Millionen Euro. Bundesweit gibt es etwa 400 Dönerhersteller, davon sieben in Hamburg, und rund 12000 Dönerimbisse. „Wenn jeder Produzent nur vier Azubis einstellt, könnte schon 1600 jungen Menschen eine berufliche Perspektive gegeben werden“, rechnet Ertan Celik vor.


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