Dienstag, 11. Mai 2010

3 Gründe warum Kinder lügen und wie Sie damit richtig umgehen

Wenn kleine Kinder flunkern und offensichtliche Lügen erzählen, nimmt ihnen das niemand übel. Bei Schulkindern sieht das schon anders aus. Auf Aussagen wie "Ich habe keine Aufgaben auf" oder "Die Klassenarbeit haben wir noch nicht zurück" sollten sich Eltern eigentlich verlassen können.

Doch das ist nicht immer so. Lesen Sie, warum Kinder lügen und wie Sie darauf richtig reagieren.

3 Gründe für das Lügen

• 1. Lügen aus Angst vor Strafe

Obwohl es in den meisten Familien heutzutage für kleine Vergehen wie verschwiegene Hausaufgaben oder unerlaubtes Fernsehen kaum noch Strafen gibt, trauen sich trotzdem viele Kinder nicht, ihre Tat zuzugeben. Weil sie sich der elterlichen Reaktion nicht sicher sind, verheimlichen sie lieber ihre Tat oder schieben die Schuld, aus Angst vor Konsequenzen, auf andere.

Das können Sie tun:

Helfen Sie Ihrem Kind, die Wahrheit zuzugeben, in dem Sie Verständnis zeigen und es nicht gleich bestrafen. Reagieren Sie anders, als Ihr Kind erwartet, und nehmen Sie ihm vor künftigen Fehlern die Angst.

Geht es nicht ohne Strafe, so sind logische Konsequenzen für Kinder am besten nachzuvollziehen. Lassen Sie sich das Hausaufgabenheft täglich zeigen, reduzieren Sie für eine Weile die Fernsehzeit.

• 2. Lügen aus Angeberei und dem Wunsch nach Anerkennung

Ein wenig Fantasie ist ganz in Ordnung, aber wenn Kinder ständig übertreiben und die wildesten Märchen erzählen, sollten sie aufhorchen. Häufig ist ein schwaches Selbstbewusstsein der Grund für die erfundenen Geschichten. Wenn der Papa angeblich einen Rolls Royce fährt oder als Haustier ein Löwe herhalten muss, buhlen Kinder meistens um die Anerkennung anderer.

Das können Sie tun:

Heben Sie die Stärken und Talente Ihres Kindes häufiger hervor und verhelfen Sie ihm zu Erfolgserlebnissen. Das gelingt gut durch ein Hobby, in dem Ihr Kind seine Fähigkeiten zeigen kann und Erfolgserlebnisse hat. Fühlt ein Kind sich stark und selbstbewusst, braucht es auch keine Lügengeschichten mehr zu erfinden.

• 3. Lügen aus Überforderung

Für einige Kinder sind die Anforderungen des Alltags und der Schule zu hoch, sodass sie sich in Traumwelten und Ausreden flüchten. Sie behaupten dann, ihre Aufgaben bereits erledigt zu haben, das Zimmer schon aufgeräumt zu haben, obwohl nichts davon stimmt. Lieber hören Sie Musik oder kleben am Fernseher fest, als sich um ihre "anstrengenden" Aufgaben zu kümmern.

Häufig benutzen sie auch Lügen, um Konflikten oder Streitereien aus dem Weg zu gehen. Solche Kinder lügen nicht bewusst oder aus böser Absicht, sondern wählen aus Überforderung den leichteren Weg.

Das können Sie tun:

Fragen Sie sensibel und verständnisvoll nach, warum Ihr Kind bestimmte Aufgaben nicht erledigt und lieber zu einer Lüge greift. Braucht es Ihre Hilfe oder einfach mehr Zeit für sich?

Geben Sie Ihrem Kind mehr Freiraum und beschränken Sie die Anforderungen auf das Nötigste. Es braucht längere Ruhephasen als andere und mehr Zeit für seine Entwicklung zur Selbstständigkeit – dann sollte das Lügen aufhören.

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