Freitag, 1. Mai 2009

Gequälte Kinderfüße: Hausschuhe als Gesundheitsrisiko

Trägt mein Kind eigentlich passende Hausschuhe? Dieser Frage ging ein österreichisches Forscherteam nach und führte im Auftrag des Gesundheitsministeriums Untersuchungen an Kindergarten- und Volksschulkindern durch. Ergebnis: Je kleiner die Kinder, desto ärmer sind sie dran.

Passende Schuhe bieten den Zehen einen Spielraum von 12 bis 17 Millimetern (mm). Weil die Forscher bereits nachweisen konnten, dass die Schuhgrößen-Auszeichnung selten korrekt ist, haben sie bei 1.258 Kindern nachgemessen. Und zwar die Füße und die Innenlängen der Hausschuhe. Dabei hat sich gezeigt, dass 88 Prozent der Kindergarten-Kinder in zu kurzen Hausschuhen stecken. Bei knapp einem Viertel der Kleinen sind sie sogar um drei und mehr Größen zu kurz. Spitzenwerte: Kinder mit 5 Größen zu kurzen Hausschuhen!

Zwei Ursachen sind für dieses Ergebnis ausschlaggebend: Erstens sind die meisten Kinderschuhe Mogelpackungen, da nicht drin ist, was draufsteht. 98,7 Prozent der Hausschuhe waren kürzer als angegeben - und zwar bis zu 6 Schuhgrößen! Auf dem Hausschuh steht also 26, die Innenlänge des Schuhs entspricht aber nur einem 20er.

Zweitens unterschätzen Eltern, wie wichtig passende Hausschuhe sind. Während für 90 Prozent der befragten Mütter und Väter die Passform von Straßenschuhen "wichtig" ist, sehen das nur 62 Prozent auch bei Hausschuhen so. Eine fatale Fehleinschätzung, denn im Alter von 3 bis 6 Jahren werden Hausschuhe pro Tag deutlich länger als Straßenschuhe getragen und können so - wenn sie nicht passen - die Füße schädigen.

Wissenschaftler empfehlen, die Passform der Hausschuhe jetzt im Frühling dringend zu überprüfen und dabei Fußlänge und Innenlänge der Schuhe zu messen. Das klappt mit einer selbst gebastelten Papp-Schablone oder mit einem speziellen Messgerät ("plus12"), das bei der Fußmessung automatisch den erforderlichen Spielraum von 12 mm hinzufügt. (Quelle: ots)

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