Mittwoch, 21. Oktober 2009

Kino-Kritik: Die Päpstin - Eine Legende kommt ins Kino

Kino-Kritik: Die Päpstin - Eine Legende kommt ins Kino

Nach einer ungewöhnlichen Vorgeschichte hat "Die Päpstin" nun doch ihren Weg ins Kino gefunden.

Schadhafte Zähne, wie sie im Mittelalter sicher an der Tagesordnung waren, wollte Sönke Wortmann dann doch nicht sehen. "Man muss dem Medium auch ein bisschen Tribut zollen. Der Zuschauer soll sich einigermaßen verlieben können." Doch daneben legte der Regisseur viel Wert auf die Authentizität. "Ich habe immer gesagt: Macht das dreckiger", erinnert er sich an die Kostüme, bis zu 500 Komparsen gab es bei einer Szene. "Die Päpstin" ist großes, internationales Kino. Eine Produktion, in Marokko und Deutschland gedreht, die belegt: Das deutsche Kino traut sich wieder was. Doch viele Hürden waren zu überwinden.

Über Jahre hinweg hatte sich der Regisseur Volker Schlöndorff mit dem Stoff auseinandergesetzt. Dann, Mitte 2007, trennte sich Constantin Film von ihm. Hintergrund waren unterschiedliche Auffassungen über die Art der Verwertung. Schlöndorff hatte Mischformen von Film und Fernsehen kritisiert, die inzwischen an der Tagesordnung sind. Also die Erstellung einer Kinofassung mit gleichzeitigem Blick auf eine TV-Verwertung als längere Fassung, womöglich als Mehrteiler. Als Schlöndorff ging, hieß die Päpstin dem Vernehmen nach noch Franka Potente.

Im Mai 2008 wurde bekannt, dass aufgrund von zeitlichen Überschneidungen eine neue Hauptdarstellerin verpflichtet wurde: Johanna Wokalek. Sönke Wortmann, der neue Regisseur, findet rückwirkend nur Worte des Lobes: "Beim Dreh war es einfach ein Spaziergang, mit ihr zu arbeiten. Es war ein Vergnügen, sich als Regisseur fast schon entspannt zurücklehnen zu können und sich einfach anzuschauen, was sie macht."

Wokalek spielt nun also jene Johanna, die im 9. Jahrhundert als Frau Päpstin geworden sein soll. Beweise dafür gibt es keine. Eine Geschichte, die demnach von Historikern als Legende eingestuft wird. Eine Legende, die es aber schon seit vielen hundert Jahren gibt. Der Film nun hält sich eng an den Roman "Die Päpstin" von Donna Woolfolk Cross, der 1996 erschien und zum weltweiten Beststeller wurde.

Die Erzählung beginnt im Jahr 814, als Johanna geboren wird. Ihr Vater (Iain Glen) glaubt, dass Bildung für Mädchen nur Verschwendung sei, doch Johanna erweist sich als wissbegierig und begabt. Später begegnet sie in Dorstadt, wo sie die Domschule besucht, erstmals Graf Gerold (David Wenham), einem Edelmann am Hofe des Bischofs. Es wird sich eine Liebe entwickeln, die sie ihr Leben lang begleitet.

Da sie sich berufen fühlt, ihr Leben Gott zu widmen, lässt Johanna sich unter dem Namen Johannes Anglicus im Benediktinerkloster in Fulda aufnehmen, wo sie sich Achtung als Heiler erwirbt. Doch als sie entdeckt zu werden droht, muss sie fliehen - nach Rom. Aufgrund ihrer medizinischen Künste erwirbt sie sich auch dort bald schon einen Namen - niemand ahnt, dass Johannes in Wahrheit eine Frau ist. Immer weiter steigt sie in der Hierarchie auf - bis sie schließlich gar Papst wird. Sie macht Gerold zum Chef der Leibwache, leitet kirchliche Reformen ein und kümmert sich um die Armen. Doch ihre Feinde sind wach.

Der Film, der von Martin Moszkowicz und Oliver Berben produziert wurde (Drehbuch: Heinrich Hadding), startet am 22. Oktober in den deutschen Kinos. Der Presse wird er erst kurz vor dem Starttermin gezeigt.
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