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Montag, 9. März 2009

Neue Formel 1 mit mehr Spannung für die Fans


Kleine Revolution

Neue Formel 1 mit mehr Spannung für die Fans

Bei den selbst ernannten Rettern des Motorsports ging es ungewöhnlich basisdemokratisch und harmonisch zu. Um einen Fahrplan für die Formel 1 der Zukunft auszubaldowern, ließen die Vertreter der zehn Rennställe eine umfangreiche Fanbefragung in 17 Ländern durchführen. Auch aus diesen Erkenntnissen hat die Teamvereinigung Fota ihre Konzepte gespeist, die ihr Chef, Ferrari-Präsident Luca di Montezemolo, am Donnerstag stolz in Genf präsentierte.

Eine bessere Show mit mehr Spannung und mehr Dienstleistung für die Zuschauer soll gedeihen – klar, dass da jeder Rennstall seinen Beitrag geleistet haben will und einen hochrangigen Emissär zum Fototermin in die Schweiz schickte. Zehn lächelnde Gesichter, das hat die streitbare Formel-1-Familie zuletzt selten gesehen.

Längst haben sich in Zeiten der Weltwirtschaftskrise die auf Hightech geeichten Hersteller auf einen rigiden Sparkurs besonnen. Ein Reduzierung der Tests und ein Abspecken der aufwendigen Entwicklungsarbeit im Windkanal gehört inzwischen zum guten Ton. Da haben auch die Teams einen Konsens gefunden. Sie wollen die Anzahl der Motoren pro Fahrer in dieser Saison auf acht begrenzen.

Für 2010 plant die Fota eine Halbierung der Kosten. Das neue Energierückgewinnungssystem Kers soll standardisiert werden. „Die Kosten dafür waren in diesem Jahr mit Abstand der größte Budgetposten aller Teams“, sagte Montezemolo. Allerdings gehen die Vorschläge nicht so weit wie die Forderungen des Weltverbandspräsident Max Mosley, der unverdrossen für Einheitsmotoren und -getriebe sowie Budgetobergrenzen eintritt. Der Weltrat seines Verbandes hat in diesen Fragen sowieso das letzte Wort.

Technik-Tücken
Warum die Formel 1 sich selbst ausbremst


Eine neue Technik zur Rückgewinnung von Energie soll das Überholen in der Formel 1 künftig erleichtern. Vor dem Saisonstart Ende März verzweifeln jedoch immer mehr Teams an der kostspieligen Neuentwicklung, sie erwägen deshalb einen freiwilligen Verzicht. Und Sebastian Vettel sorgt sich um die Sicherheit.

Auf die Rennfahrer kommt in dieser Formel-1-Saison etwas mehr Arbeit zu. Sie müssen neben Gasgeben, Lenken und Schalten bedenken, wann sie ihren Frontflügel wie verstellen und wann sie den zusätzlichen Schub zünden, den ihnen das neue Energierückgewinnungssystem, kurz Kers, bietet. Auf Knopfdruck darf jeder Fahrer pro Runde 6,7 Sekunden lang 82 PS zusätzlich abrufen, die zuvor aus der Bremsenergie gewonnen und in einer Batterie gespeichert wurden.

Die kurzweilige Energiespritze soll das Überholen fördern, ebenso die Wiedereinführung der profillosen Reifen, die schmaleren Heckflügel und verstellbare Frontflügel. Das Credo dieser Hybridtechnik lautet: Energie wird nicht sinnlos verschleudert, sondern aufgefangen und wieder verwendet.

In der Theorie klingt das Prinzip ehrenwert und zeitgemäß, doch die Technik birgt mehr Tücken als gedacht. Bei den ersten Testfahrten fasste ein BMW-Mechaniker an das aufgeladene Kers-Auto und bekam einen so heftigen Stromschlag, dass er mit Herz-Rhythmusstörungen ins Krankenhaus musste. Der Elektroantrieb führt dazu, dass die gesamte Karbonfaser-Karosserie unter eine Stromspannung von über 400 Volt gesetzt werden kann. Die Crewmitglieder von McLaren-Mercedes werden mittlerweile mit Aufklebern wie „Danger“ (Gefahr) gewarnt und tragen Gummihandschuhe. „Der Sicherheitsaspekt des Systems macht mir die größten Sorgen“, warnt Red-Bull-Pilot Sebastian Vettel. „Wird es für die Rennen sicher genug sein?“

Unterdessen haben die meisten Rennställe erkannt, wie wichtig Kers für den Saisonverlauf werden könnte. „Der Wettbewerb in der Formel 1 ist brutal wie im Krieg“, doziert Formel-1-Chefpromoter Bernie Ecclestone, „alle technischen Fragen werden ausgelotet. Bei den Topteams spielt dabei Geld keine Rolle.“ Selbst in Zeiten allgemeiner Rezession. So hat McLaren-Mercedes nach eigenen Angaben bisher schon 55 Millionen Euro in die Entwicklung von Kers investiert.


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