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Sonntag, 1. November 2009

Bonn: Privater Sicherheitsdienst fotografiert Prostituierte bei der Arbeit

Bonn - Straßenstrich
Privat-Polizei knipst Huren und Freier

Jetzt wird auch beim „Verkehr“ geblitzt! Weil die Stadt das Problem „Straßenstrich“ nach Meinung der Anlieger auf die lange Bank schiebt, drohen sie mit drastischen Maßnahmen.

Unter anderem mit pikanten Fotobeweisen. Die Männer vom privaten Sicherheitsdienst sollen Huren und Freier dann nicht nur vertreiben – sondern mit Kamera und Blitz draufhalten!

Bitte mal lächeln! Huren und Freiern könnte das schnell vergehen. Bei Bezahl-Sex auf dem Gelände der Chemischen Uni-Instiute, dem Kindergartenparkplatz oder anderem Privatgrund würde es eine Anzeige wegen Hausfriedensbruch samt Beweisfoto hageln. Und das jedesmal, wenn sie erwischt werden!

Neben brisantem Fotomaterial sind auch Infrarot-Kameras am Uni-Gelände angedacht. Bevor es aber soweit ist, hoffen alle auf eine Lösung. Dauerproblem Straßenstrich. Die Anlieger haben genug von den Auswüchsen. Sex auf offener Straße, Kondome in den Vorgärten, junge Uni- Mitarbeiterinnen, die von Freiern angequatscht werden.

Monatelang machte Regierungspräsident Hans Peter Lindlar bei der Stadt Druck, forderte Lösungen. Zwei Ultimaten wurden verlängert, das letzte läuft am Jahresende ab. Bis dahin muss die Stadt jetzt selbst entscheiden, was mit den „Freiluft-Huren“ passiert.

„Anfang nächster Woche gibt es ein Gespräch mit den Fraktionsvorsitzenden“, so Elke Palm vom Presseamt. Dann wird alles nochmal vorgebetet. Was rauskommt: völlig unklar. Verlegung des Straßenstrichs? 16 Alternativstandort wurden längst geprüft, keiner kam in Frage. Verrichtungsboxen? Teuer (500.000 € in Anschaffung, 300.000 € pro Jahr im Unterhalt) und kein Stellplatz da. Ausdehnung des Sperrbezirks? Die Szene würde nur verdrängt bzw. versprengt.

Doch die Anlieger von Domagk-Straße und Am Propsthof wollen den Strich trotz Nachtregelung (die Huren dürfen erst ab 20 Uhr draußen stehen) weg haben. Die „Privat-Polizei“ der Uni hat bereits eine Sammlung von dokumentierten Verstößen – 220 in knapp vier Monaten! Dabei sind 180 Autokennzeichen von Freiern. Brisante Unterlagen, die, so ein Uni-Sprecher, „wir möglicherweise verwenden werden.“

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