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Mittwoch, 6. Mai 2009

CD-Kritik: Vorzeigekinder


Sie sind jung, sie kommen aus Bayern, sie machen eher unbekümmerten und, das muss man leider sagen, eher läppischen Punkrock, der aber letzten Endes nie wild genug ist, um kein Pop zu sein. Wohin Vorzeigekinder wollen, wird nicht so klar. Nur, dass sie ein bisschen wie die Killerpilze klingen. Die kamen vor gut zwei Jahren aus Bayern, machten eher unbekümmerten und läppischen Punkrock und interessieren gerade kaum jemanden mehr. Also die Kopie eines Auslaufmodells? Ja, ein bisschen, und noch nicht mal eine besonders gute.

Man würde sie gerne an der Hand nehmen und ihnen erklären, dass sie in Landsberg, ihrer Heimatstadt, vielleicht ganz gut aufgehoben sind. Dass es vielleicht cool und verständlich ist, wenn die Kids in den Jugendzentren Süddeutschlands auf sie steil gehen - dass da aber nicht mehr so arg viel Luft nach oben ist. Denn, was bei den drei Teenagern fehlt, ist schlichtweg das Material.

Auf ihrem selbst betitelten Debüt holzen sie sich irgendwo zwischen oben erwähnten Killerpilzen und den Toten Hosen durch eine Reihe von Songs, in denen es vor allem um die holde Weiblichkeit zu gehen scheint. "Natascha" und "Justine" werden da besungen, der Dämon Schüchternheit bekämpft ("Heute geh' ich zu ihr hin"), irgendwann gibt's mit "Verlieb' Dich" auch noch so eine Art kategorisch-emotionalen Imperativ. Das mag ja ganz nett sein, das mag auch das sein, was junge Menschen so umtreibt. Aber die Umsetzung, die stimmt gar nicht. Eher ratlos textet sich die Gruppe von Allgemeinplatz zu Allgemeinplatz, reimt mit der Brechstange und haut immer dann, wenn's irgendwie lustig werden soll, die Bratzgitarren rein. Ohne irgendwie gemein sein zu wollen: Das hier hat einfach weder Hand noch Fuß, von Substanz ganz zu schweigen.

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