Neues Apple iPhone OS 3.1.2 geknackt
Sehr schnell haben findige Experten das von Apple erst kürzlich ausgespielte Betriebssystem 3.1.2 für das Multimedia-Handy iPhone von Apple geknackt - damit funktioniert auch das auf Veranlassung des Mobilfunkers T-Mobile gesperrte Tethering wieder auf aktuellen Modellen wie dem 3Gs.
Der Hacker George Hotz ("geohot") stellte in der Nacht auf Mittwoch auf seiner Web-Site ein "Blackra1n" getauftes Werkzeug für Windows- und Mac-User zur Verfügung. Neue iPhones und ältere, die auf Betriebssystem-Version 3.1.2 aktualisiert wurden, sind mit einem neuen Baseband-Modul in Version 05.11.07 ausgestattet, das für die Verbindung des Telefons mit den Umsetzern der Mobilfunkbetreiber sorgt und sich zuletzt hartnäckig Umgehungsversuchen verweigerte. Damit einhergehend war es nicht möglich, die SIM-Sperre des iPhones auszuhebeln, um einen beliebigen Mobilfunkanbieter zu nutzen.
Die durch ihre Hacks bekannt gewordene Entwickler-Schmiede Dev-Team hatte in ihrem Blog noch zuletzt davor gewarnt, das aktuellste OS des iPhones zu nutzen, um künftige "Jailbreaks" nicht zu gefährden.
"Blackra1n" sorgt für Durchblick
Das ist mit "Blackra1n" nun anders: Zwei aussagekräftige Tutorials, wie das Tool einzusetzen ist, finden sich an dieser Stelle (Windows) und an dieser Stelle (Mac) - sind aber nicht notwendig, denn der "Jailbreak" ist extrem einfach.
Die Software schaltet auch die Tethering-Funktion wieder frei, die T-Mobile in Zusammenarbeit mit Apple unter heftigem Protest zahlreicher iPhone-Nutzer lahmgelegt hatte. Mit Tethering fungiert das Handy als Modem für Notebooks. Von der Sperrung betroffen waren auch Käufer legaler iPhones ohne SIM-Sperre, die ihr Gerät im europäischen Ausland erworben hatten.
Bei einem "Jailbreak" werden alle Hürden von Apple umgangen, das iPhone quasi in die Freiheit entlassen. Auswirkungen auf die Funktionalität des Telefons hat der Vorgang nicht - im Gegenteil: So lassen sich beispielsweise VoIP-Applikationen auch ohne den Segen von Apple nutzen, die Koppelung an den AppStore entfällt. Achtung: Wie in dieser Woche bekannt wurde, haben geknackte iPhones eine empfindliche Schwachstelle, die gestopft werden muss (wir berichteten).
Tethering funktioniert wieder
In einem kurzen Test von magnus.de funktionierte "Blackra1n" am Abend ausgezeichnet - länger als 30 Sekunden dauerte die Prozedur nicht. Nach einem Reboot taucht ein neues, schwarzes Icon in Tropfenform unter den Apps im Display auf, das nach dem Klick unter anderem einen Download des alternativen AppStores "Cydia" anbietet. Dort finden sich zahlreiche alternative und hochinteressante Applikationen - beispielsweise, um das iPhone wie einen USB-Stick als Datenträger zu nutzen.
Wessen iPhone über einen SIM-Lock ab Werk verfügt, kann mit "Sn0w" auch dieses Problem spielerisch überwinden, die Tethering-Sperre wird gleich mit erledigt. Ein entsprechendes Profil muss hier generiert und anschließend im iPhone-Menü unter "Einstellungen", "Allgemein", bzw. "Einstellungen", "Allgemein", und "Netzwerk" aktiviert werden.
Sollte die Funktion aus unerfindlichen Gründen Zicken machen, hilft es, ein eventuell bereits vorhandenes Tethering-Profil zu deinstallieren ("Einstellungen", "Allgemein", ganz unten), die Netzwerkumgebung des iPhones zurückzusetzen und das Profil dann erneut zu installieren. Achtung: Generell sollte vor allen Eingriffen am iPhone ein komplettes Backup mit der iTunes-Software erstellt werden.
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