Feuerinferno in russischem Restaurant: Mindestens 102 Menschen tot
Offenbar hatten Mitarbeiter auf einer Privatfeier Feuerwerkskörper gezündet. Ein Anschlag wird bisher ausgeschlossen.
Mehr als 100 Tote bei Feuerinferno in russischem Restaurant
Bei einer verheerenden Brandkatastrophe in einem Restaurant in der russischen Stadt Perm sind mehr als 100 Menschen ums Leben gekommen. Nach Behördenangaben wurden mehr als 130 weitere Menschen verletzt, als das Lokal in der Nacht während einer Feier für Mitarbeiter und deren Familien in Flammen aufging. Wie die Nachrichtenagentur ITAR-TASS berichtete, wurde das Inferno durch ein Feuerwerk ausgelöst.
"102 Menschen sind tot, 134 verletzt", sagte ein Sprecher des Zivilschutzes in Perm der Nachrichtenagentur AFP. Die Opferzahl könnte noch weiter ansteigen. Nach Angaben der örtlichen Gesundheitsbehörden sind viele Verletzte in kritischem Zustand. Perm liegt etwa 1400 Kilometer östlich von Moskau im Ural. Die Stadt hat rund 1,3 Millionen Einwohner und ist Verwaltungszentrum der gleichnamigen Region.
Rund 230 Gäste hatten in dem Mittelklasse-Restaurant das achtjährige Bestehen des Lokals gefeiert, das am Wochenende auch als Nachtclub öffnet. Kurz vor Mitternacht wurden in dem Saal nach Behördenangaben Feuerwerkskörper gezündet, die nur für den Gebrauch im Freien zugelassen sind. Der Zivilschutzminister der Region Perm, Igor Orlow, sagte ITAR-TASS, einer der Feuerwerkskörper habe eine Plastikdecke in Brand gesetzt, die Flammen hätten sofort auf das ganze Gebäude übergegriffen. Die Menschen seien bei lebendigem Leibe verbrannt oder in der Panik totgetrampelt worden. Andere seien an einer Kohlenmonoxid-Vergiftung gestorben.
Die Polizei nahm einen der Besitzer sowie die Leiterin der Gaststätte fest. Grund seien nicht eingehaltene Sicherheitsbestimmungen für das Abbrennen von Feuerwerkskörpern, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft dem Fernsehsender Westi 24. Die Behörden schlossen einen Anschlag als Ursache aus. "Das Unglück wurde durch eine Verletzung von Vorschriften beim Gebrauch von Feuerwerkskörpern ausgelöst", sagte Staatsanwaltschaft-Sprecher Wladimir Markin im Fernsehsender Vesti-24. "Es war in keinem Fall ein Terroranschlag, das kann ich zu 100 Prozent sagen."
Die Nachrichtenagentur RIA Nowosti meldete unter Berufung auf Polizeikreise, dass die Ermittler einen kriminellen Hintergrund nicht ausschließen. Die Polizei habe "ernstzunehmende Hinweise", dass der Brand bewusst herbeigeführt worden sein könnte.
Samstag, 5. Dezember 2009
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