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Montag, 29. November 2010

Long Term Evolution (LTE)

LTE steht für "Long Term Evolution" und ist der Nachfolger des Mobilfunkstandards UMTS. LTE bezeichnet die vierte Mobilfunkgeneration (4G). Sie ist die modernste drahtlose Technologie, die für den mobilen Internetzugang Datenraten von bis zu 100 Megabit pro Sekunde ermöglicht - das ist zehnmal schneller als UMTS und das Fünffache der heute möglichen HSDPA-Geschwindigkeit.

Zum Vergleich: UMTS mit der technischen Erweiterung HSPA ermöglicht zurzeit Download-Geschwindigkeiten von 7,2 Megabit pro Sekunde. Wer zu Hause DSL nutzt, surft mit einer Geschwindigkeit von bis zu 50 Megabit pro Sekunde im Internet. Diese Kapazitätssteigerung ist besonders bei datenintensiven HD-Videos, Online-Computerspielen, Live-Streamings und großen Downloads spürbar.

Auch die Übertragungsstabilität kann bei der LTE-Technologie im Gegensatz zum Vorgänger UMTS punkten: Dank der ausreichend hohen Übertragungsrate können zahlreiche Teilnehmer gleichzeitig und ohne Störung erreicht werden. Die stabile Übertragungsqualität von LTE eröffnet auch neue Wege im Unterhaltungsbereich, denn dank LTE kann beispielsweise unterwegs auf Video-on-Demand-Angebote zugegriffen werden. Und auch die Videotelefonie dürfte durch LTE an Beliebtheit gewinnen.

LTE nutzt das Funkspektrum zudem effizienter, so dass Mobilfunknetze von der so genannten "digitalen Dividende" profitieren und die Frequenzen nutzen können, die bei der Umstellung von analogem zu digitalem Fernsehen frei geworden sind. Die Reichweite der Signale ist außerdem größer als mit der bisherigen GSM-Technologie. Mit LTE können auch bevölkerungsschwache Regionen mit mobilem Breitbandzugang versorgt und die digitale Kluft zwischen ländlichen und städtischen Gebieten verringert werden.

So soll mit LTE soll auch in Gebieten, in denen derzeit kein DSL-Netz vorhanden ist, ein schneller Anschluss ins Internet möglich werden. Darüber hinaus ist der Aufbau der LTE-Netze ist nach Meinung von Experten billiger als die Wireless-Technologie Wimax. Diese wurde bis vor wenigen Jahren als möglicher UMTS-Nachfolger gehandelt, konnte sich jedoch nicht gegen die LTE-Technik durchsetzen.

Grundlage für den LTE-Ausbau ist die Frequenzauktion der Bundesnetzagentur, die im April und Mai 2010 stattgefunden hat. Der Erlös betrug 4,4 Milliarden Euro. Wenige Wochen nach Abschluss der bislang größten deutschen Frequenzversteigerung haben die drei Netzbetreiber Deutsche Telekom, Vodafone und O2 angekündigt, in den Netzausbau zu investieren und erste LTE-Tests zu starten.

Am 30. August 2010 hat die Deutsche Telekom die erste LTE-Basisstation in Kyritz (Brandenburg) in Betrieb genommen. Anfang September hat der Mobilfunkanbieter O2 LTE-Netze in München und Halle gestartet, kurz darauf nahm auch Vodafone seine erste LTE-Basistation in Heiligendamm in Betrieb. Andere Länder sind Deutschland schon länger voraus. In Skandinavien gibt es bereits seit Ende 2009 die ersten LTE-Netze.

Weltweit führende Mobilfunkbetreiber und Hersteller, wie Orange, Telia Sonera, T-Mobile, AT&T, NTT-Docomo, Verizon, Alcatel-Lucent, Ericsson, Huawei und Nokia Siemens Networks haben sich bereits zur Nutzung des LTE-Standards verpflichtet. Marktanalysten gehen davon aus, dass die Betreiber bis 2013 weltweit nahezu sechs Milliarden Euro in LTE-Anlagen investieren werden. Starten wird der neue Mobilfunkstandard ab 2011, wenn 4G-fähige W-Lan-Router auf den Markt kommen werden.

Als erster deutscher Anbieter hat Vodafone LTE-Tarife vorgestellt. Das kleinste Paket der so genannten LTE-Zuhause-Tarife für 39,99 Euro bietet zehn Gigabyte ungedrosseltes Inklusiv-Volumen sowie eine maximale Geschwindigkeit von 7,2 Megabit pro Sekunde (MBit/s). Für zehn Euro mehr gibt es 15 Gigabyte Volumen und 21,6 Megabit pro Sekunde. Wer bereit ist, knapp 70 Euro zu bezahlen, bekommt 30 Gigabyte ungedrosseltes Volumen und kann mit einer maximalen Geschwindigkeit von 50 Megabit pro Sekunde surfen.

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