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Freitag, 3. September 2010

Die zehn gefährlichsten Städte für Touristen

Die 10 gefährlichsten Städte der Welt

Dass Bagdad, Bogota und Grosny schlechte Urlaubsziele sind, dürfte kaum erstaunen. Aber auch Ferien in Rio de Janeiro, Kapstadt oder Detroit können tödlich enden...

Touristen sind in allen Städten der Welt gefährdet. Taschendiebe, illegale Geldwechsler, manipulierte Taxameter und unbekannte "Helfer", die sich anbieten, Tickets oder Rundfahrten zu organisieren, haben es meist nur auf das Geld der Touristen abgesehen.

Obwohl man sich darüber kräftig ärgern kann, sind solche Probleme harmlos im Vergleich zu den Gefahren für Leib und Wohl, so wie sie in einigen Städten der Welt bestehen.

Dabei sind in vielen dieser Orte die Touristen gar nicht das Primärziel von Schießereien oder Straßenschlachten - die Besucher geraten meist nur durch Unkenntnis oder rein zufällig zwischen zwei Fronten.

Doch für den Betroffenen ist es egal, ob er aus Absicht oder aus Versehen erschossen wurde. Und selbst wenn man die Täter fassen und vor Gericht stellen kann, macht das die betroffene Person nicht wieder lebendig.

Darüber hinaus sind in einigen Städten und Ländern jedoch die Touristen das Ziel von revolutionären Banden, die Urlauber gerne als Geiseln nehmen, um damit entweder Gefangene zu befreien oder sehr hohe Lösegelder zu erpressen.

Diese Liste ist Teil einer zweiteiligen Darstellung, zu der auch die "zehn gefährlichsten Länder" gehören. Eine Unterscheidung ist erforderlich, da es Länder gibt, die eigentlich recht sicher sind, wie beispielsweise die USA, und trotzdem sehr unsichere Städte innerhalb ihrer Landesgrenzen haben.

Umgekehrt gibt es Länder, die insgesamt sehr unsicher gelten, obwohl es dafür keinen direkten Fokalpunkt gibt. Ein Beispiel dafür ist Afghanistan, wo alle Städte mehr oder minder gleich gefährlich sind.

Als Kriterien gingen die letzten bekannten Tötungsraten, die Quote anderer Gewaltverbrechen, wie Vergewaltigung und Geiselnahme, sowie die Wahrscheinlichkeit ein, darin verwickelt zu werden.

01 Juàrez, Mexiko

Drogenumschlagplatz zwischen USA und Mexiko

Ciudad Juàrez, so der vollständige Name, ist der mexikanische Teil einer einstmals zusammenhängenden Stadt, die auf der amerikanischen Seite El Paso heißt. Und aus dieser besonderen Situation heraus hat sich Juarez zum größten Drogenumschlagplatz zwischen den USA und Mexiko entwickelt.

Schon seit Jahrzehnten überqueren hier Mexikaner und Waren illegal die Grenze, denn der Grenzfluss Rio Grande hat nur einen großen Namen, ist aber fast das ganze Jahr über ein trüber Bach.

Gerade in den letzten Jahren haben die Kämpfe der dortigen Drogenbosse stark zugenommen. Im Jahr 2008 wurden rund 1.600 drogenbezogene Morde verübt, ein Jahr später waren es bereits über 2.600 und für dieses Jahr rechnen die Behörden mit weit über 3.000 solcher Morde, also knapp zehn pro Tag.

Hinzu kommt noch eine hohe Dunkelziffer, denn die Drogenkartelle verschleppen ihre Opfer häufig in weit entlegene Regionen, um sie dort in einer Art Hinrichtung umzubringen und zu verscharren.

02 Mogadischu, Somalia

Die Hochburg der Piraten

Seit rund 20 Jahren tobt in dieser Stadt ein unerbittlicher Bürgerkrieg, an dem die unterschiedlichsten Gruppierungen beteiligt sind. Viele darunter haben überhaupt kein Interesse an einer Normalisierung der Verhältnisse und die Regierungsarmee schafft es nicht, Herr der Lage zu werden.

Touristen sind eine begehrte Beute, um mit ihnen Lösegelder zu erpressen. Mogadischu gilt auch als die Hochburg der Piraten, die am Horn von Afrika ihr Unwesen treiben.

03 Caracas, Venezuela

Welthauptstadt der Morde

Die Hauptstadt Venezuelas gilt als die Welthauptstadt für Tötungsdelikte: rund 160 solcher Taten kommen jährlich auf 100.000 Einwohner. Zum Vergleich: Für Deutschland liegt dieser Wert bei 1,1.

Wie in den meisten lateinamerikanischen Städten ist die Ursache für die hohe Kriminalität in Caracas das extreme soziale Gefälle. Weite Teile dieser Stadt werden ausschließlich von Straßengangs beherrscht, da sich inzwischen auch die Polizei nicht mehr in diese Gegenden traut.

04 Detroit, USA

Von der Auto- zur Mordhochburg

In der offiziellen Statistik über die kriminellsten US-Großstädte liegt die einstige Hochburg der Automobilindustrie seit Jahren auf Platz eins. Mit durchschnittlich einem Tötungsdelikt pro Tag hat Detroit die höchste Rate in den USA und kann damit auch international gut mithalten.

Seit dem Niedergang der Autoindustrie stehen in Detroit viele Häuser leer, die von fluchtartig wegziehenden Familien einfach zurückgelassen wurden. Heute bilden sie die Basis für jede Art von kriminellen Aktivitäten, vor allem Drogendelikte und illegale Prostitution.

05 Grosny, Tschetschenien

Mafia herrscht in Kriegsruinen

Obwohl hier die Regierung von Tschetschenien das Sagen haben sollte, regiert in Wirklichkeit die russische Mafia, die sich mit kleineren Drogenhändlern Dauerduelle liefert. 2003 erklärten die UN diese Stadt zur gefährlichsten der Welt, und nur wenig hat sich seitdem verbessert.

Die Ursachen für die Gefahren in Grosny gehen auf die beiden russischen Kriege 1995/96 und 1999/2000 zurück, die die Stadt weitgehend zerstört haben. In vielen Teilen Grosnys gibt es noch immer keinen Strom und keine Wasserversorgung und Straßenplünderungen gehören zum Alltagsbild.

06 Rio de Janeiro, Brasilien

Null Toleranz gegen Drogenbesitzer

Am Strand der Copacabana kann man die heißesten Mädchen der Welt beobachten, doch wer sich dabei zu sehr ablenken lässt, ist anschließend seine Brieftasche los.

Das ist aber noch harmlos im Vergleich zu den Gewaltverbrechen, die sich in Rio meist nachts ereignen. Dort geschahen allein im Jahr 2009 etwa 8.000 Morde, das machen im Schnitt 22 Morde pro Tag! Die meisten haben mit dem Drogenhandel zu tun, der in Rio vor allem wegen den extremen sozialen Unterschieden blüht.

Touristen wird dringend abgeraten, Drogen zu kaufen oder mit sich zu führen. Die Polizei übt bei Drogenbesitz null Toleranz und geht mit brutalster Gewalt gegen solche Personen vor.

07 Bagdad, Irak

Politisch motivierte Selbstmordattentäter

Die Amis gehen - die Gangs kommen. Gerade in letzter Zeit haben die Gewalttaten wieder stark zugenommen.

Während in den meisten gefährlichen Städten die Ursachen in den sozialen Unterschieden und/oder den Drogenkämpfen zu finden sind, geht es im Irak und vor allem in Bagdad um politische Motive.

Selbstmordattentäter attackieren vor allem symbolische und menschenreiche Plätze, sodass man als Tourist praktisch jederzeit zufälliges Opfer eines solchen Anschlages werden kann.

08 Bogotá, Kolumbien

Drogenbarone und Revoluzzer gegen Polizei und Armee

Kolumbiens Hauptstadt wird von Drogenbaronen beherrscht, für die ein Menschenleben nur als Drogenkonsument einen Wert hat. In Bogotá kämpfen zunächst die Drogenkartelle untereinander - und diese wiederum gemeinsam gegen die Polizei und Armee.

Als drittes Element kommen dann noch Politrevoluzzer hinzu, sodass man in vielen Stadtteilen ständig zwischen irgendwelchen Fronten ist.

An den Stadträndern kann man leicht zur Geisel von Revolutionären werden, die dann extrem hohe Lösegelder von der Regierung verlangen.

09 Karatschi, Pakistan

Menschenhändler auf der Jagd im Kaschmir

Schon vor der Jagd auf Osama bin Laden galt die Provinz Kaschmir als hochgefährlich, da sich dort ein Pulverfass aus verschiedenen ethnischen und religiösen Extremisten gebildet hatte.

Doch seit die Amerikaner die ganze Gegend als Angriffsziel für ihre Jagd auf Terroristen auserkoren haben, gibt es dort fortlaufend Straßenkrawalle, die meist mit tödlichem Ausgang enden.

Neben den politisch motivierten Kämpfen, gibt es auch noch immense Bandenkämpfe, die weniger mit Drogen sondern viel mehr mit Menschenhandel zu tun haben.

Mädchen, aber auch Jungs, werden über Karatschi von Pakistan aus nach Iran gebracht, was ein sehr einträgliches Geschäft ist. Die 600 bekanntesten Menschenhändler der Welt sollen alle in Karatschi leben.

10 Kapstadt, Südafrika

Millionäre neben Armenvierteln

Zwar konnte Südafrika durch die Fußball-WM einen erheblichen Imagegewinn verbuchen, aber an der tatsächlichen Lage im Land und vor allem in Kapstadt hat sich dadurch wenig geändert.

Kapstadts Gefährlichkeit hat seine Wurzeln in den extremen sozialen Unterschieden. Einerseits gehört Kapstadt zu den schönsten Städten der Welt und auch das Kulturangebot hat Weltniveau, andererseits gibt es in der Stadt die schlimmsten Slums, die sich von den Armenvierteln in Bangladesch, Indien oder Brasilien in nichts unterscheiden.

So verfügt die Stadt über den höchsten, relativen Anteil an Millionären, wogegen im Stadtteil Nyanga die Arbeitslosigkeit bei über 70 Prozent liegt.

Dieses extreme soziale Gefälle ist vor allem für europäische Ausländer gefährlich, da sie genauso wohlhabend eingestuft werden, wie die einheimischen Millionäre. Doch im Gegensatz zu denen haben die Besucher meist keine Bodyguards und keine kugelsicheren Fahrzeuge.

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