Dass Kleinkinder möglichst noch nicht vor dem Fernseher sitzen und Kindergartenkinder nicht länger als 20 bis 30 Minuten täglich in die Glotze gucken sollten, predige ich immer wieder. Und es werden immer neue Studien veröffentlicht, die mit harten Fakten untermauern, dass zu viel Fernsehen schadet. Eine ganz aktuelle Untersuchung aus Kanada belegt, dass zu viel Fernsehen im Kleinkindalter später zu Schulproblemen und Übergewicht führt.
Kanadische Forscher nahmen über 2800 Kinder in ihre Studie auf. Als die Kinder im Alter zwischen 29 und 53 Monaten (rund zweieinhalb und viereinhalb Jahren) waren, ließen die Forscher deren Eltern Tagebuch über den TV-Konsum ihrer Kinder führen. Als die Kinder in der vierten Klasse, also etwa zehn Jahre alt, waren, wurden sie auf ihren Entwicklungsstand untersucht.
Das Ergebnis: Mit jeder täglich vor dem Fernseher verbrachten Stunde nahm die Beteiligung am Unterricht um 7 Prozent ab, gingen die Leistungen in Mathe um 6 Prozent zurück, stieg das Risiko, von Klassenkameraden gemobbt zu werden, um 10 Prozent. Ein hoher Fernsehkonsum in der frühen Kindheit hatte aber noch weitere Auswirkungen. Die ehemaligen „Fernseh-Kids“ waren dicker (um 5 Prozent höherer Body-Mass-Index), nahmen 10 Prozent mehr Snacks zu sich und trieben um 9 Prozent weniger Sport – pro Stunde Fernsehen am Tag!
Aufgrund dieser deutlichen negativen Effekte durch das Fernsehen hat sich die Ärztezeitung bei der Besprechung der Studie recht plakativ geäußert: Wer seine Kinder ohne Übergewicht und Schulprobleme großziehen will, sollte sie gerade in den ersten Lebensjahren vom Fernseher fernhalten.
Dienstag, 11. Mai 2010
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