Ist Ihr Kind hyperaktiv? Woran Sie es bei Ihrem Kind erkennen können
Die verstärkte Diskussionen um AD(H)S, das Aufmerksamkeitsdefizit-Syndrom mit Hyperaktivität, verunsichert viele Eltern mit unruhigen und bewegungsfreudigen Kindern. Ist es noch normal, wenn der Siebenjährige fast jeden Tag sein Glas beim Mittagessen umwirft, keine zehn Minuten stillsitzen kann oder seine Mutter bei jedem Telefonat stört? Lesen Sie unserem Beitrag, woran Sie Hyperaktivität bei Ihrem Kind erkennen können.
Zu dem hyperaktiven Verhalten, das für sich schon eine große Belastung für Familien darstellt, gesellt sich oft noch eine Beeinträchtigung der Konzentration. Dadurch verpassen sie in der Schule wichtige Lerninhalte, so dass mit der Zeit immer größere Wissenslücken entstehen. Achtung: Mit der Intelligenz hat weder die Hyperaktivität noch die gestörte Aufmerksamkeit etwas zu tun.
Mit der folgenden Checkliste können Sie überprüfen, ob Ihr Kind Anzeichen für Hyperaktivität zeigt:
Checkliste: Hyperaktivität
1.Ist Ihr Kind meistens in Bewegung?
2.Ist Ihr Kind laut und unruhig?
3.Kann Ihr Kind Hände und Füße kaum stillhalten?
4.Rutsch Ihr Kind sehr schnell (innerhalb von wenigen Minuten) auf dem Stuhl herum, wenn es sitzen bleiben soll?
5.Klettert Ihr Kind exzessiv in Situationen, in denen dies unpassend ist?6.Hat Ihr Kind meistens Schwierigkeiten, ruhig zu spielen?
8.Redet Ihr Kind übermäßig viel?
7.Wird Ihr Kind oft als störend empfunden?
8.Ist Ihr Kind durch Aufforderungen nur schwer beeinflussbar („Jetzt setz dich mal ruhig hin!“)?
9.Steht Ihr Kind auch im Unterricht häufig unaufgefordert auf?
Auswertung:
Wenn Sie 5 oder mehr der obigen Fragen mit ja beantwortet haben, sollten Sie Ihr Kind einem Arzt vorstellen und abklären, ob es hyperaktiv ist und an AD(H)S leidet, also eine Aufmerksamkeitsstörung hat. Wichtig ist dabei zu beachten, dass die Symptome der so genannten hyperkinetischen Störung oder des ADHS über einen längeren Zeitraum zu beobachten sind und für das Entwicklungsalter des Kindes untypisch sind. Auch müssen die Symptome in mehreren Lebensbereichen auftreten, zum Beispiel zu Hause und in der Schule. Die genaue Abklärung können Sie aber getrost Ihrem Kinderarzt überlassen, der mit qualifizierten Testverfahren untersucht, ob das Verhalten Ihres Kindes förder- oder therapiebedürftig ist.
Unser Tipp:
Nicht jedes unruhige Kind ist gleich verhaltensauffällig. Vielmehr besteht heute eine Tendenz dazu, bewegungsfreudige und neugierige, kontaktfreudige Kinder skeptisch zu betrachten. Die beschränkten Möglichkeiten, sich im Freien auszutoben, und der stetig wachsende schulische Leistungsdruck erfordern schon von kleinen Kindern eine hohe Selbstkontrolle. Diese gelingt nicht allen sofort, was auch völlig normal ist. Wenn sich jedoch die Anzeichen von Hyperaktivität mehren und das Verhalten eines Kindes auf Dauer unangemessen ist, sollten unbedingt Fachleute zu Rate gezogen werden. Ein erfahrener Kinderarzt, ein sozialpädiatrisches Zentrum oder eine Erziehungsberatungsstelle können die auftretenden Fragen meist schnell beantworten.
Donnerstag, 29. Oktober 2009
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