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Freitag, 30. Oktober 2009

Kino-Kritik: Sunshine Barry und die Discowürmer

Kino-Kritik: Sunshine Barry und die Discowürmer
Disco im Dreck



Wenn Würmer tanzen: "Sunshine Barry und die Discowürmer" entdecken den Funk und veranstalten eine Mega-Party im Erdloch.

Als Wurm hat man es nicht leicht. Auch Barry nicht. Der leicht verpeilte Regenwurm steht in der Nahrungskette ganz unten, hat kein Rückgrat und nur ein Strickleiter-Nervensystem. Respekt wird ihm jedenfalls nicht entgegengebracht. Und dann bietet auch der Job keine Erfüllung. Sachbearbeiter in einer Kompostfirma - da kann man sich ja nur in Erdlöchern verkriechen. Muss man aber nicht: Barry gründet eine Band und strebt im sympathischen dänisch-deutschen Animationsfilm "Sunshine Barry und die Discowürmer" ins Rampenlicht.

Musik kann Wunder bewirken, das ist eine alte Kino- und Lebensweisheit, die auch Regisseur Thomas Borch Nielsen kennt. Barry findet eine Funk-Schallplatte und emanzipiert sich. Aus dem verträumten Loser wird ein selbstbewusster Tanzwurm, der sich nicht mehr alles gefallen lässt und am Ende sogar seine große Liebe findet. Etwas zu simpel und vorhersehbar erzählt, bedient sich Nielsen einer Menge Klischees, was seinem Film ein wenig den Zauber nimmt.

Darüber lässt sich nicht ganz hinwegsehen, aber zumindest ist "Sunshine Barry und die Discowürmer" in den Details liebenswert und charmant. Das ulkige Figurenensemble - ein fieser Soulstar-Käfer, ein hübsches Wurmdummchen und eine alte Disco-Queen - wird von prominenten Sprechern synchronisiert: Roberto Blanco, Herbert Feuerstein, Hella von Sinnen sowie Sänger und Moderator Ben in der Titelrolle. Die Animation ist hochwertig, kupfert aber die Vorbilder von Pixar und Dreamworks nicht ab, sondern bewahrt sich einen eigenständigen Charakter.

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