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Donnerstag, 21. Oktober 2010

Astronomen finden Rekord-Galaxie: Keine ist weiter entfernt

Astronomen finden fernste Galaxie

Garching/London (dpa) - Ein europäisches Astronomenteam hat die fernste Galaxie identifiziert, die je beobachtet worden ist. Das Sternensystem strahlt in einer Rekorddistanz von rund 13 Milliarden Lichtjahren, wie Beobachtungen an der Europäischen Südsternwarte (ESO) gezeigt haben.

"Mit dem Very Large Telescope der ESO konnten wir eine Galaxie, die bereits vorher mit dem "Hubble"- Weltraumteleskop entdeckt wurde, als das am weitesten entfernte Objekt im uns bekannten Universum identifizieren", betonte Forschungsleiter Matt Lehnert vom Pariser Observatorium, der mit seinen Kollegen im britischen Fachjournal "Nature" über den Fund berichtet.

Das Licht der fernen Galaxie ist rund 13 Milliarden Jahre zu uns unterwegs. "Wir sehen den Zustand dieses Objekts zu einer Zeit, als das Universum erst 600 Millionen Jahre alt war", erläuterte Lehnert. Der junge Kosmos hatte damit nur vier Prozent seines heutigen Alters von 13,7 Milliarden Jahren. Damals wurde das Weltall gerade erst durchsichtig. Denn in rund der ersten Milliarde Jahre seiner Existenz durchzog ein dichter Wasserstoffnebel das Universum, der das Licht der jungen Sterne fast vollständig schluckte. Das erschwerte die Untersuchungen der fernen Galaxie zusätzlich.

Mit dem "Sinfoni"-Spektrographen am Very Large Telescope gelang es den Astronomen jedoch, das schwache Glimmen der fernen Galaxie in seine Spektralfarben aufzuspalten und zu untersuchen. Auf diese Weise lässt sich die Entfernung eines Himmelsobjekts bestimmen. Denn durch die fortwährende Ausdehnung des Weltalls entfernen sich Objekte umso schneller von uns, je weiter sie weg sind. Je schneller sie sich jedoch von uns entfernen, umso stärker ist ihr Licht ins Rote verschoben - so wie eine Polizeisirene tiefer klingt, wenn der Peterwagen von uns wegrast.
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Je höher diese Rotverschiebung, desto weiter ist ein astronomisches Objekt entfernt. Die Astronomen maßen für die Galaxie mit der Bezeichnung UDFy-38135539 eine Rotverschiebung von 8,6. Zuvor hatten andere Astronomen über die Entdeckung eines Objekts mit einer Rotverschiebung von 10 berichtet, das also noch weiter entfernt wäre. Folgebeobachtungen konnten diese Entdeckung jedoch bis heute nicht bestätigen, wie die ESO in Garching bei München berichtete.

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