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Mittwoch, 16. September 2009

Betrugs-Affäre: Flavio Briatore tritt zurück

Paukenschlag in der Formel 1: Renault reagiert auf den angeblich geplanten Crash von Nelson Piquet und trennt sich von Teamchef Flavio Briatore und Chefingenieur Pat Symonds.
Betrugs-Affäre mit Folgen: Briatore muss seinen Hut nehmen - Chefingenieur auch
Der Fall des angeblich geplanten Crashs des Renault-Piloten Nelson Piquet spitzt sich zu: Renault Teamchef Briatore und Pat Symonds treten ab.

Großer Paukenschlag in der Formel 1: Renault hat am frühen Mittwochnachmittag in einer Pressemitteilung bekannt geben, dass Teamchef Flavio Briatore und Chefingenieur Pat Symonds das Formel-1-Team der Franzosen verlassen haben.

Zudem gab Renault bekannt, dass man die Anschuldigungen im Zusammenhang mit der "Crashgate"-Affäre aus dem Singapur-Grand-Prix nicht bestreiten werde. Weitere Kommentare vor der Anhörung durch den FIA-Weltrat am 21. September will man zur Sachlage nicht abgeben.

"Das ING Renault F1 Team wird die jüngsten Vorwürfe der FIA in Bezug auf den Großen Preis von Singapur nicht anfechten", heißt es in einer ersten Stellungnahme des französisch-britischen Rennstalls.

"Darüber hinaus ist festzuhalten, dass Teamchef Flavio Briatore sowie der Leitende Ingenieur Pat Symonds das Team verlassen haben", so das Team-Statement weiter. "Vor der Anhörung vor dem Automobil-Weltrat der FIA am 21. September wird das Team keine weiteren Kommentare mehr abgeben."

Alonso profitiert von der Safety-Car-Phase
In der kommenden Woche widmet sich der World Council der FIA der "Crashgate"-Affäre, die am Rande des Großen Preises von Ungarn durch Nelson Piquet ins Rollen gekommen ist.

Der frühere Renault-Pilot trat unmittelbar nach seiner Entlassung bei der Équipe an die FIA heran und behauptete, in Singapur 2008 absichtlich verunfallt zu sein, um seinem Teamkollegen Fernando Alonso einen Vorteil zu verschaffen.

Der Crash in Kurve 17 hatte eine Safety-Car-Phase zur Folge, die Alonso dazu nutzen konnte, entscheidend an Boden auf die Führenden gutzumachen - just zuvor hatte der Spanier seinen Tankstopp absolviert und profitierte daher am meisten von der Neutralisation des Rennens.

Schon damals wurden Stimmen laut, wonach Renault den Rennausgang beeinflusst haben könnte.

Diese Spekulationen erhielten durch die Aussagen der Piquet-Familie - auch Vater Nelson Piquet senior schaltete sich ein - neue Nahrung und veranlassten die FIA dazu, die an dieser Angelegenheit beteiligten Personen in Spa-Francorchamps noch einmal eingehend zu befragen.

Neben Alonso mussten auch Teamchef Briatore und der Leitende Ingenieur Symonds Rede und Antwort stehen.

Piquet behauptet: Der Unfall war abgesprochen
Piquet hatte behauptet, dass der Unfall vorab mit Briatore und Symonds besprochen worden sei und dass man ihn gefragt habe, ob er diese Aktion durchziehen wolle. Aufgrund seiner ungewissen Vertragslage soll Piquet eingewilligt haben - und crashte prompt zum bestmöglichen Zeitpunkt für seinen Teamkollegen. Die Telemetriedaten des Fahrzeugs deuten ebenfalls auf Absicht hin.

Unmittelbar nach den Untersuchungen von Belgien kündigte die FIA schließlich an, diese Sache vor den Weltrat zu bringen, der sich am 21. September mit dieser Angelegenheit befassen soll. In der Zwischenzeit sind aber immer neue Hinweise aufgetaucht: Piquet junior bestätigte sein beeidetes Statement kürzlich sogar noch einmal - und Renault strebte ein Strafverfahren gegen die Piquets an.

Weil sich Symonds bei den Befragungen in Spa äußerst vorsichtig verhielt und den Eindruck erweckte, er könne weitere Informationen preisgeben, bot der Automobil-Weltverband dem Renault-Ingenieur sogar Immunität an, sollte er sich im Gegenzug auf eine Kooperation mit der FIA einlassen. Ob Symonds angenommen hat, ist nicht bekannt - womöglich kam Renault diesem Schritt zuvor.

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