Skype-Gründer klagen gegen eBay
Der Internettelefonie-Dienst Skype ist laut US- Medien von seinen Gründern wegen eines Technologiestreits verklagt worden. Dem Online-Auktionshaus eBay drohen damit Schwierigkeiten beim gerade erst verkündeten Verkauf der Skype-Mehrheit an eine Investoren-Gruppe.
Die zwei skandinavischen Skype-Gründer Niklas Zennström und Janus Friis hätten über ihre aktuelle Firma Joltid Ltd. am Mittwoch vor dem Northern California U.S. District Court Klage gegen Skype eingereicht, berichtete das "Wall Street Journal" am Mittwochabend (Ortszeit). Sie bezifferten ihren täglichen Schaden aufgrund der Verletzung des Urheberrechts durch Skype auf mehr als 75 Millionen US-Dollar (51 Millionen Euro).
Joltid besitzt nach eigenen Angaben die von Skype genutzte Peer-to-Peer-Technologie und hat die Lizenz dafür bereits im März auslaufen lassen. Deswegen streiten sich beide Seiten bereits vor einem Gericht in Großbritannien. Bei Skype können Nutzer via Internet telefonieren und sich Kurznachrichten schicken. Ein Joltid-Sprecher sagte der Zeitung, das Unternehmen werde seine Urheberrechte energisch durchsetzen. Ein eBay-Sprecher erklärte, dem Konzern liege die Klage noch nicht vor.
eBay konterte die Vorwürfe: "Die Klage hat keine Aussicht auf Erfolg", so ein Sprecher. Sie basiere auf fundamentalen rechtlichen und inhaltlichen Irrtümern. Der Abschluss des Verkaufs der Skype- Mehrheit bis Jahresende liege im Zeitplan. Zudem hatte ebay bereits angekündigt, als Ersatz für die Joltid-Technologie an einer eigenen Lösung zu arbeiten. Ein Joltid-Sprecher sagte US-Medien, das Unternehmen werde seine Urheberrechte "energisch" durchsetzen.
Erst Anfang des Monats hatte das Auktionshaus bekanntgegeben, 65 Prozent von Skype für rund 1,9 Milliarden US-Dollar in bar zu verkaufen. Insgesamt wird Skype dabei mit 2,75 Milliarden US-Dollar bewertet. Für eBay ist es daher ein Verlustgeschäft: Der Internet-Konzern hatte Skype im Jahr 2005 für 2,6 Milliarden US-Dollar den zwei Gründern abgekauft, der Endpreis kletterte später durch Boni über drei Milliarden US-Dollar.
Donnerstag, 17. September 2009
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