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Mittwoch, 29. Dezember 2010

Musiksender MTV ab 1.1. nur noch als Bezahlkanal

Am 1. Januar geht eine Ära zu Ende: Der Musiksender MTV wird nur noch als Bezahlkanal in Pay-TV-Angeboten ausgestrahlt. Man muss dann über einen digitalen Kabel-, Satelliten- oder Breitband-Anschluss sowie ein Abo bei einem Pay-TV-Anbieter verfügen, um weiterhin Shows wie "Jackass" oder "Pimp my Ride" und Musikshows zu sehen.

Allerdings wird der Schwesterkanal Viva weiterhin unverschlüsselt ausgestrahlt. Er soll nach dem Willen der US-amerikanischen Mutter, der Viacom-Gruppe, zum zentralen Musik- und Entertainmentkanal im Free-TV umgebaut werden und dort künftig erfolgreiche Formate aller Sender des Netzwerks ausstrahlen.

MTV hingegen will als werbefreier Pay-TV-Sender offensichtlich wieder stärker auf Musik im Programm setzen: Neue und überarbeitete Musikshows wie "MTV Breakfast Club", "Fantastic Music Videos", "3 From 1" und "New Video Charts" präsentieren künftig aktuelle Musikvideos. Formate des Senders VH1 wie "The Greatest Hard Rock Songs", "Top 40 Videos of 2010" oder "Soul Stage" drehen sich ebenfalls rund um die Musik.

Es gibt aber auch weiter Shows, Shows, Shows, wie aus einer Mitteilung des Pay-TV-Anbieters Sky Deutschland hervorgeht, der neben anderen MTV im Angebot hat: "Death Valley", "The Hills", "The City" oder "Paris Hiltons BFF Dubai" und "16 & Pregnant" seien exklusiv bei MTV zu sehen. Sky Deutschland will mit der Hereinnahme von MTV in das Paket Sky Welt Extra vor allem jüngere Zielgruppen für sich gewinnen.

MTV ist der erste etablierte Sender in Deutschland, der sein Geschäftsmodell vollständig von Werbefinanzierung auf Bezahlangebot umstellt. Der Sender hatte seinen internationalen Siegeszug 1981 mit dem Sendestart in den USA begonnen und das Musikvideo zu einer eigenständigen Kunstform werden lassen. 1987 begann MTV Europe, 1997 MTV Germany. Doch mit dem Erstarken des Internets und der massenhaften Nutzung von Videoportalen wie YouTube verloren Musikvideos im Fernsehen an Attraktivität. MTV und Viva setzten in den vergangenen Jahren daher verstärkt auf Reality-Formate, Shows und Serien.

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