Die 0:7-Nordkoreaner
Müssen sie zur Strafe ins Bergwerk?
Niederlagen können bitter sein. Aber für die Spieler von Nordkorea kann der 0:7-Untergang gegen Portugal persönlich verheerende Folgen haben. Mit einer Strafversetzung in den Bergbau?
Keiner weiß genau, was ihnen im abgeschotteten Land von Diktator Kim Jong Il wirklich droht.
Moon Ki-nam, ein ehemaliger nordkoreanischer Trainer (2004 geflüchtet), sagt der Agentur AP: „Spieler und Trainer werden mit großen Wohnungen ausgezeichnet wenn sie gewinnen. Aber sie müssen büßen und werden in Kohlebergwerke zum Arbeiten geschickt, wenn sie verlieren.“
Die Spieler schlichen nach dem Spiel schweigend in ihren Bus. Nur Trainer Kim-Jong Hun äußerte sich kleinlaut: „Wir haben unser Ziel verfehlt. Dafür entschuldige ich mich bei unserem Volk. Ich glaube nicht, dass wir bestraft werden.“
Wirklich nicht? Die Wut des Diktators auf die 0:7-Versager dürfte aber besonders groß sein. Schließlich war das Debakel gegen Portugal die erste WM-Liveübertragung in der Geschichte des Landes.
Ein Eigentor! Der TV-Kommentator schwieg ab dem 0:4 von Thiago (60.) konstant. Die Familien der Spieler sollen während des Turniers in Nordkorea unter besonderer Bewachung stehen. Gutinformierte japanische Geheimdienstkreise schätzen die Gefahr einer harten Bestrafung für die Spieler als sehr hoch ein...
Der Schweizer Spielerberater Karl Messerli (vermittelt nordkoreanische Spieler nach Europa) zu BILD: „Das sind Märchen. Bald fängt die Qualifikation für den Asien-Cup an. Nordkorea braucht jeden Spieler.“
Die Welt wird genau hinschauen, wer noch dabei ist.
Donnerstag, 24. Juni 2010
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