Nach einem guten Weihnachtsgeschäft blickt Ebay optimistisch in die Zukunft. Neben Amerikanern und Briten tummeln sich vor allem Kunden aus Deutschland auf dem Online-Marktplatz.
Der Internet-Marktplatz Ebay will nach einem erfolgreichen Weihnachtsgeschäft die Schwelle von zehn Milliarden US-Dollar in diesem Jahr überwinden. Bei der Vorlage der Quartalsbilanz teilte das kalifornische Unternehmen am Mittwoch (Ortszeit) mit, für 2011 werde nun ein Umsatz von 10,3 bis 10,6 Milliarden US-Dollar erwartet. Das Unternehmen ist vor allem mit seinen Online-Versteigerungen bekannt geworden, ermöglicht aber auch den Direktverkauf und betreibt den weltweit meistgenutzten Online-Bezahldienst.
Im Weihnachtsquartal wurden bei Ebay rund zehn Prozent mehr Waren verkauft als im Vorjahreszeitraum. Neben Amerikanern und Briten griffen vor allem Deutsche zu. "Wir hatten ein starkes Quartal", sagte Firmenchef John Donahoe am Mittwoch am Firmensitz in San Jose.
Nach einer Flaute im Sommer stieg der Konzernumsatz wieder an, und zwar um 5 Prozent auf 2,5 Milliarden US-Dollar (1,9 Milliarden Euro). Für das Gesamtjahr kam so ein Betrag von 9,2 Milliarden US-Dollar zusammen. Der Quartalsgewinn schrumpfte allerdings um 59 Prozent auf 559 Millionen US-Dollar, der Jahresgewinn um 25 Prozent auf 1,8 Milliarden US-Dollar. Ebay hatte 2009 seine Internettelefonie-Tochter Skype mehrheitlich verkauft und damit die Kasse gefüllt. Die Investoren um den Internetpionier und Netscape-Gründer Marc Andreessen wollen Skype demnächst an die Börse bringen.
Ebay verdient sein Geld neben dem bekannten Marktplatz jetzt vor allem mit seinen PayPal-Bezahldiensten. Diese wachsen rasant. Weltweit werden mit PayPal 94,4 Millionen Online-Konten verwaltet, jeden Monat kamen zuletzt rund eine Million aktive Konten hinzu. Kunden können über PayPal nicht nur ihre Ebay-Einkäufe bezahlen, sondern auch in fremden Online-Shops einkaufen. Ebay kassiert für die Nutzung Gebühren.
Überdies treibt das US-Unternehmen sein Geschäft mit Modeartikeln voran. Erst im Dezember hatte Ebay für rund 150 Millionen Euro den deutschen Online-Shopping-Club brands4friends übernommen. Über die Plattform können Mitglieder reduzierte Markenartikel kaufen. Deutschland ist einer wichtigsten Märkte für Ebay; die Amerikaner sehen den Onlinehandel hierzulande auf dem Vormarsch.
Die Aktie stieg nachbörslich um rund 5 Prozent. Neben dem guten Abschneiden im vergangenen Jahr wurden die Anleger vor allem von den glänzenden Aussichten in diesem Jahr angelockt. Ebay will einen Zahn zulegen und seinen Umsatz im Gesamtjahr um bis zu 15 Prozent auf 10,6 Milliarden Dollar hochschrauben. Der Gewinn soll bestenfalls sogar noch etwas stärker steigen.
Ebay arbeitet seit längerem am Ausbau des Online-Auktionshauses zu einer Handelsplattform mit mehr Festpreis-Angeboten, Profi-Verkäufern und Neuwaren. Damit will der Konzern seinem Erzrivalen Amazon die Stirn bieten. Der weltgrößte Onlinehändler legt seine Jahresbilanz am Donnerstag kommender Woche (27. Januar) vor. Zuletzt hatte Amazon sein Geschäft mit satten Rabatten angekurbelt und Ebay immer mehr abgehängt. Die Schnäppchen schmälerten aber den Gewinn.
Donnerstag, 20. Januar 2011
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