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Montag, 20. April 2009

CD-Kritik: Waylon Jennings & The 357s

Waylon Forever

"Waylon Forever" - Was nach einer spannenden Angelegenheit klingt, ist am Ende doch eher so etwas wie eine magere Resteverwertung. Andersrum wär's irgendwie netter gewesen, zumal in Sachen des 2002 verstorbenen Outlaw-Country-Helden Waylon Jennings die Verwertungsmaschine eigentlich angenehm stillstand. Aber was soll's - schlecht ist diese kleine Songsammlung nicht, nur ist ihre Entstehung eben diskutierenswürdig: Die Songs nahm Jennings irgendwann Mitte der 90er-Jahre mit seinem damals 16-jährigen Sohn Shooter auf, der jetzt die Spuren fein säuberlich voneinander trennte und mit dem Sound seiner Band, den 357s, neu zusammensetzte.

Etwas Fremdmaterial, das sich im Hause Jennings großer Wertschätzung erfreute, zum Beispiel Creams "White Room". Ein paar gerne gespielte Klassiker wie "Ain't Livin' Long Like This". Mit "Outlaws" die durchaus gelungene Neuinterpretation und Entschleunigung eines alten Songs, dazu das bisher unveröffentlichte "I Found The Baby": Die Songauswahl geht durchaus in Ordnung. Aber erstens ist's mit acht Songs eine ganz schön kurze Angelegenheit. Und zweitens ist vor allem das, was die 357s daraus machten, zwar hübscher Hintergrundsound, aber etwas unentschlossen. Mal wird deftig aus der Garage gerockt, mal ist die ätherische Slide-Gitarre das Maß aller Dinge, am Ende kommt sogar eine Kopfstimme zum Einsatz. Sicher, kann man alles machen, und es ist vielleicht genau das, was der Band gefällt. Mit dem Wissen im Hintergrund, dass hier die Songs eines Mannes nachinstrumentiert werden, der alleine mit seiner Stimme überzeugte, wäre weniger aber vielleicht doch mehr gewesen.

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