Bundesfamilienministerin Ursula von der Leyen geht davon aus, dass rund 20 Prozent der Internetnutzer die geplanten Internetsperren gegen Kinderporngrafie umgehen können.
"Wir wissen, dass bei den vielen Kunden, die es gibt, rund 80 Prozent die ganz normalen User des Internets sind. Und jeder, der jetzt zuhört, kann eigentlich sich selber fragen, wen kenne ich, der Sperren im Internet aktiv umgehen kann", erklärte von der Leyen dem Berliner Radiosender Radio Eins am Sonntag.
Die Bundesfamilienministerin bezifferte die Anzahl dieser Zielgruppe auf 20 Prozent und "zum Teil schwer pädokriminell". "Die bewegen sich in ganz anderen Foren. Die sind versierte Internetnutzer, natürlich auch geschult im Laufe der Jahre in diesem widerwärtigen Geschäft", sagte die Bundesfamilienministerin.
Kritiker der geplanten Internetsperren weisen immer wieder darauf hin, wie leicht die geplanten DNS-Sperren, die von der Leyen schlicht als "etwas Technisches" bezeichnet, zu umgehen sind. Es bedarf keines großen technischen Wissens, um die Sperren zu umgehen, müssen Nutzer dazu doch nur einen alternativen DNS-Server nutzen, wofür es unabhängig von den Sperren zum Teil gute Gründe gibt.
Von der Leyen betont weiter, es gehe darum, das Massengeschäft mit Kinderpornografie mit den Sperren einzudämmen und dadurch weniger lukrativ zu machen. Zudem wolle man durch das geplante Stoppschild Aufklärungsarbeit leisten. In der vorvergangenen Woche haben sich verschiedene deutsche Internet-Provider vertraglich mit der Bundesregierung dazu verpflichtet, einzelne Web-Sites nach Hinweisen zu sperren und statt dessen Stopp-Schilder auszuliefern. Datenschützer kritisieren das Verfahren als Internet-Zensur.
Montag, 27. April 2009
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