Als Lehrerin sind mir regelmäßige Gespräche mit den Eltern meiner Schüler sehr wichtig. Leider kommt es häufig zu Missverständnissen und schlechter Stimmung, wenn Lehrer und Eltern miteinander sprechen. Das muss nicht sein! Lesen Sie in diesem Beitrag, was Lehrer im Gespräch von Ihnen erwarten. So können Sie beim nächsten Elternsprechtag Missverständnisse vermeiden und das Gespräch erfolgreich gestalten.
Das ist Lehrern wichtig:
1. Offenheit und Ehrlichkeit
Bestimmt kennen Sie das: Zu Hause kann Ihr Kind die Mathe-Aufgabe richtig rechnen, aber in der Schule will es einfach nicht klappen. Im Elterngespräch berichtet der Lehrer Ihres Kindes Ihnen dann von permanenten Problemen im Mathematikunterricht.
Tipp: Berichten Sie ihm von Ihren häuslichen Eindrücken. Wenn er erfährt, dass Ihr Kind zu Hause besser lernt, können Sie gemeinsam überlegen, woran das liegen könnte (z. B. Unruhe in der Klasse, störender Banknachbar oder ungünstiger Sitzplatz im Klassenzimmer), und die schulischen Probleme in Angriff nehmen. Benennen Sie in Elterngesprächen auch offen und ehrlich Dinge, die zu Hause nicht funktionieren. Nur so können Verbesserungsvorschläge gesammelt und Ihr Kind gefördert werden.
2. Zusammenarbeit und gemeinsame Ziele
Wenn Sie mit dem Lehrer Ihres Kindes über schulische oder Verhaltensprobleme sprechen, ist es wichtig, dass zusammen am selben Ziel gearbeitet wird. Dabei ist es nötig, dass beide Seiten ihre Meinung darstellen und mit den Vereinbarungen einverstanden sind.
Beispiel: Wie solch ein Ziel aussehen könnte, zeigt das folgende Beispiel. Julia hat seit einiger Zeit Schwierigkeiten bei den Hausaufgaben. Statt konsequent bei den Hausaufgaben zu bleiben, verbringt sie Stunden mit der Bearbeitung. Fast täglich kommt es daher zu Tränen und Streit mit ihrer Mutter.
Tipp: Vereinbaren Sie Ziele und eine Zeitraum indem diese erreicht werden sollen. Im Beispiel-Fall vereinbarten Julias Mutter und Lehrer als Ziel die Bearbeitung der Hausaufgaben in 30 Minuten. Dazu konzipieren sie ein Bonussystem, bei dem Julia einen Pluspunkt bekommt, wenn sie die Hausaufgaben ohne größere Pausen oder aufzustehen in der vorgegebenen Zeit erledigt. Bei drei Pluspunkten in einer Woche würde Julia eine Belohnung erhalten, die sie sich zu Beginn der Woche selbst auswählt (z. B. Spaziergang mit der Mutter, Lieblingsmittagessen am Freitag).
3. Konsequenz bei der Durchsetzung von vereinbarten Maßnahmen
Haben Sie mit dem Lehrer Ihres Kindes in einem Elterngespräch ein gemeinsames Ziel vereinbart, so ist es sehr wichtig, dass beide Parteien die Maßnahmen konsequent umsetzen. Ansonsten wird sich keine Verhaltensänderung einstellen.
Tipp: Vereinbaren Sie immer einen Folgetermin, um die Wirksamkeit der ergriffenen Maßnahmen zu überprüfen. Im oben geschilderten Fall von Julia trafen sich Eltern und Lehrer 6 Wochen später, um zu besprechen, ob sich die Hausaufgabensituation durch das Bonussystem verbessert hatte.
Donnerstag, 30. April 2009
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