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Mittwoch, 17. Juni 2009

iPhone 3G versus iPhone 3G S: Vorjahresmodell gegen neue S-Klasse

Gestern hat Apple das neue iPhone 3G S präsentiert. Es soll schon am 19. Juni in die Shops von T-Mobile kommen. Das alte iPhone dürfte daher bald zum Schnäppchenpreis angeboten werden. Also zuschlagen? Oder doch lieber mehr investieren und zum nagelneuen Modell mit der besseren Technik greifen? In seinem neuesten Handyvergleich gibt Areamobile die Antwort.

Design
Das neue Apple-Handy ist genauso groß und sieht genauso aus wie das bisherige Modell. Die Gehäusemaße sind auf den Millimeter identisch. Einzig beim Gewicht gibt es eine minimale Abweichung: Das neue iPhone 3G S ist mit 135 Gramm genau zwei Gramm schwerer als der Vorgänger. Wenn man beide iPhones nebeneinander legt, kann man sie nur anhand eines winzigen Details auseinanderhalten. Der Schriftzug der 32-Gigabyte-Variante auf der Rückseite verrät, dass es sich um das neue S-Modell handelt. Denn die alte Version hatte in der größten Variante 16 Gigabyte. Auch die Kopfhörerbuchse sitzt noch an derselben Stelle.



Kamera
Hier hat Apple aufgerüstet. Die Kamera des iPhone 3G S nimmt Videos in VGA-Qualität (640x480 Pixel) mit flüssigen 30 Bildern pro Sekunde auf und macht Fotos mit 3 Megapixel. Ein Makromodus für Nahaufnahmen bis 10 Zentimeter, eine neu entwicklelte Belichtungsmessung und ein selektiver Autofokus sind ebenfalls integriert. Der Nutzer stellt scharf, indem er auf die gewünschte Stelle auf dem Handydisplay tippt. Das alte iPhone knipst nur mit 2 Megapixel und kann keine Videos aufnehmen, es taugt daher lediglich für Schnappschüsse. Bei dem neuen Modell kann man die Filme sogar direkt auf dem Handy schneiden und als MMS versenden oder zu Apples Online-Dienst MobileMe hochladen.



Digitaler Kompass
Den digitalen Kompass gibt es ebenfalls nur auf dem neuesten Apple-Handy. Wenn man in Google Maps doppelt auf den Bildschirm tippt, richtet sich die Landkarte immer neu nach Norden aus. Der Kompass zeigt aber nicht nur die Himmelsrichtung an, in die das iPhone gerade gehalten wird, sondern erfasst immer die exakte Ausichtung des Gerätes. Das sind Informationen, die Entwickler für innovative Programme und Spiele nutzen können, die an die Bewegungen oder die Blickrichtung des Nutzers gekoppelt sind. Man denke nur an die Android-Software Wikitude, die Daten von Kompass und GPS kombiniert und damit Reise-Informationen auf dem Handy-Bildschirm einblendet. Diese Form der erweiterten Realität kommt bestimmt auch auf das neue iPhone.



Hardware
Apple spricht vom "schnellsten und leistungsstärksten iPhone aller Zeiten". Das neue "S" steht für Speed. Die HSPA-Geschwindigkeit wurde beim iPhone 3G S auf 7,2 MBit pro Sekunde verdoppelt, Spiele sollen 2,4 Mal schneller sein, das Betriebssystem sogar dreimal schneller als beim alten iPhone 3G. Überprüfen kann man diese Aussagen bisher nicht, es sind noch keine Testgeräte verfügbar und Apple hält sich mit Angaben zu Prozessor und Chipsatz zurück. Das alte iPhone ist mit einer 620-Megahertz-CPU von Samsung (S5L8900) ausgestattet, die auf 420 Megahertz gedrosselt wurde. Beim neuen iPhone reizt Apple entweder die Leistung des alten Prozessors aus oder der Hersteller hat einen schnelleren Chip eingebaut. Außerdem wurde der Speicher vergrößert. Das alte iPhone hat entweder 8 oder 16 Gigabyte Speicher, das neue Modell kommt mit 16 oder 32 Gigabyte.


Akkuleistung
Obwohl das iPhone 3G S die bessere Hardware hat, soll der Akku länger als beim Vorgänger halten. Er lässt sich auch bei dem neuen Modell nicht auswechseln, seine Leistung ist bisher unbekannt. Also muss man sich auf die Herstellerangaben verlassen. Wenn man sie genauer anschaut, dann erlebt man eine Überraschung: beide Geräte haben die gleiche Sprechzeit (5 Stunden) und die gleiche Standby-Zeit (300 Stunden). Lediglich die Laufzeiten beim Internetsurfen über WLAN, beim Abspielen von Videos und beim Musikhören verlängern sich um einige Stunden.



Betriebssystem
Das iPhone 3G S wird mit dem neuen Handy-Betriebssystem von Apple ausgeliefert. Das iPhone OS 3.0 bietet zahlreiche neue Funktionen und gibt Entwicklern deutlich mehr Möglichkeiten, Software und Spiele zu programmieren. Zu den neuen Funktionen gehören eine Sprachsteuerung, eine handyweite Suchfunktion, GPS-Tracking, die Verwendung als Modem und Copy&Paste. Einen Überblick über das neue Betriebssystem gibt es hier. Das Betriebssystem in Version 3.0 ist ein echter Meilenstein, aber es ist kein Grund, das iPhone 3G S zu kaufen. Denn auch die alten iPhones werden damit aktualisiert. Ab dem 17. Juni wird das iPhone OS 3.0 weltweit zum Download angeboten. Für die Smartphones ist es kostenlos, nur auf dem iPod Touch kostet es 9,99 Dollar.

Fazit
Das neue iPhone wurde erst gestern in den USA vorgestellt, es gibt noch keine Preise für den europäischen Markt. Man kann sich aber an den US-Preisen orientieren. Die 16-Gigabyte-Variante soll 599 Dollar kosten, das Modell mit dem doppelten Speicher bekommt man für 699 Dollar ohne Vertrag. Das iPhone 3G wurde noch im März zu den gleichen Preisen verkauft, es dürfte aber schnell billiger werden. Ob sich der Aufpreis für das neue Modell lohnt, hängt größtenteils davon ab, wie wichtig der Nutzer die Kamera und den Kompass findet. Sie markieren die einzigen großen Unterschiede, die übrigen Funktionen sind fast identisch. Die schnellere Hardware ist nicht unbedingt ein Grund für den Kauf, denn auch das alte iPhone reagierte bereits sehr schnell. Auch der größere Speicher und die doppelte HSDPA-Geschwindigkeit sind keine extrem wichtigen Kaufkriterien. Die Mobilfunknetze sind meistens zu langsam dafür.

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