Jugendliche haben oft kein Unrechtsbewusstsein
Handy sind längst fester Bestandteil unseres Alltags. Das gilt längst auch für Kinder und Jugendliche. Laut einer aktuellen Studie missbraucht in den USA mehr als ein Drittel aller Schüler ihr Mobiltelefon, um in Prüfungen zu schummeln. Und viele davon haben laut der Umfrage dabei nicht einmal ein schlechtes Gewissen.
35 Prozent missbrauchen Handy
Wie die US-Non-Profit-Organisation Common Sense Media aktuell feststellt, missbrauchen in den Vereinigten Staaten inzwischen bereits rund 35 Prozent der Middle- und High-School-Schüler ihr Mobiltelefon. Als besonders alarmierend wertet die Organisation dabei den Umstand, dass beinahe ein Viertel der Schulkinder mit diesem Vorgehen keinerlei Probleme zu haben scheint und es nicht bewusst als Betrug empfindet.
Neue Möglichkeiten
"Das Problem des Schummelns ist keinesfalls neu. Durch moderne Kommunikationstechnologien haben sich aber den Schülern in dieser Hinsicht viele neue Möglichkeiten eröffnet", sagt Josef Kraus, Präsident des Deutschen Lehrerverbandes (DL). Die Lehrerschaft sei sich dieser Möglichkeiten aber durchaus bewusst und habe bereits entsprechende Maßnahmen ergriffen, um Mogelversuche zu verhindern. "Handys sind bei Prüfungen generell nicht erlaubt und müssen bereits zu Beginn der betreffenden Unterrichtsstunde auf dem Lehrerpult abgegeben werden. Wer dennoch versucht zu schummeln, riskiert, die schlechteste mögliche Note zu bekommen", so Kraus.
Ältere Methoden beliebter
n Anbetracht dieser strengen Regelung sei es nicht verwunderlich, dass solche Vergehen in Deutschland bislang eher selten vorkommen würden. "Angesichts des hohen Risikos ist die Bereitschaft zu schummeln bei den Schülern in der Regel eher gering. Was die verschiedenen Mogelarten betrifft, sind zudem die alten Methoden immer noch die beliebtesten", erläutert Kraus.
Mangelndes Unrechtsbewusstsein
Laut der von Common Sense Media vorgelegten Untersuchung halten 41 Prozent der US-Schüler der siebenten bis zwölften Schulstufe das Speichern von bestimmten Notizen auf einem Handy, die im Fall einer Prüfung schnell eingesehen werden können, für ein "ernsthaftes Schummel-Vergehen". Rund 23 Prozent sehen in einem entsprechenden Vorgehen aber keinen Grund für ein schlechtes Gewissen. Gleichzeitig gaben 45 Prozent der Befragten an, dass sie das Verschicken von Textnachrichten mit Prüfungsantworten eindeutig als Betrug empfinden würden. An die 20 Prozent haben in dieser Hinsicht keinerlei Bedenken. "Das mangelnde Unrechtsbewusstsein ist sicher ein Problem. Hier ist es aber auch Sache der Eltern, ihre Sprösslinge beim Erwerb eines Handys darüber aufzuklären, wofür sie es verwenden dürfen und wofür nicht", sagt Kraus. (pte)
Montag, 29. Juni 2009
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen