Wirtschaftsinstitut nutzt Google für Prognose der Arbeitslosigkeit
DIW hält Prognosen für sehr genau
Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) in Berlin kann Tendenzen auf dem Arbeitsmarkt nach eigener Darstellung jetzt früher erkennen als die Bundesagentur für Arbeit. Die Forscher haben eine Methode entwickelt, bei der sie Daten aus dem Internet analysieren.
So könne das Institut eine zuverlässige Prognose für die Arbeitslosigkeit des Folgemonats erstellen, sagte DIW-Präsident Klaus Zimmermann laut Mitteilung am Mittwoch in Berlin. «Wenn also der Chef der Bundesagentur für Arbeit, Frank-Jürgen Weise, jetzt verkündet, wie in diesem Monat die Arbeitslosigkeit gewesen ist, dann können wir schon sagen, was er vier Wochen später sagen wird», fügte er hinzu. Demnach werde sich die überraschende Erholung des deutschen Arbeitsmarkts im Mai auch im Juni fortsetzen.
Die DIW-Methode basiert auf dem Umstand, dass fast jeder Arbeitssuchende auch das Internet für seine Jobsuche nutzt. Er hinterlässt also Spuren im Netz. Das DIW verwendet die Zugriffsstatistik der Suchmaschine Google nach Schlüsselwörtern und setzt diese Daten mit Hilfe eines statistischen Verfahrens in Bezug zur monatlichen Arbeitslosenquote.
"Zu unserer Überraschung haben wir festgestellt, dass man mit wenigen Variablen-Gruppen die Entwicklung der Arbeitslosigkeit mit hoher Präzision erfassen kann", erläuterte Zimmermann. Die Internetmethode helfe bislang nur bei kurzfristigen Prognosen und sei nicht für langfristige Vorhersagen geeignet.
Donnerstag, 18. Juni 2009
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