Düsseldorf (red) - Bei der Vorführung von Ericsson wurden über Kupferkabel bisher nicht gekannte Übertragungsgeschwindigkeiten von mehr als 500 Mbit/s erreicht. Dabei kamen dem Unternehmen zufolge DSL-Technologien wie "Line Bonding" und "Crosstalk Cancellation" zum Einsatz, die auch als vektorisiertes VDSL2 bekannt sind. Mit dieser neuen Übertragungstechnik sollen Netzbetreiber ihre vorhandene Glasfaser-Infrastruktur, die im Bereich der letzten Meile auf Kupferkabel zugreift, deutlich aufwerten können.
Kupferkabel auch für mobiles Breitband
Damit können zum Beispiel Breitbanddienste wie IPTV und Video-on-Demand in hoch auflösender Qualität (HD) angeboten werden. Mit der neuen Technologie soll es außerdem möglich sein, vorhandene Kupferkabel - neben Glasfaser oder Richtfunk - zur Anbindung für Mobilfunk-Basisstationen einzusetzen. Dies könnte den Ausbau von zukünftigen mobilen HSPA-Evolved- und LTE-basierten mobilen Breitbandnetzen beschleunigen.
Was die neuen Techniken leisten
"Crosstalk Cancellation" ermöglicht extrem hohe End-to-End-Übertragungsraten. Durch die Unterdrückung von Störsignalen, die von anderen Kupferleitungen im selben Kabelbündel ausgehen, wird die VDSL2-Leistungsfähigkeit deutlich verbessert. Dadurch steigen die Kapazität und die Zahl der möglichen Teilnehmer. Die Vektor-Technologie kann zudem den Stromverbrauch der Netze verringern.
"Line bonding" setzt auf die Bündelung von vorhandenen Leitungen. Bei der Vorführung von Ericsson wurden sechs Leitungen zusammengefasst, was Geschwindigkeiten von über 500 Mbit/s über eine Entfernung von 500 Metern ermöglichte. Standards für VDSL2 und Line Bonding existieren bereits, der Abschluss des Standardisierungsprozesses für Vectoring wird für Ende des Jahres erwartet.
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