Notrufe können künftig nicht mehr ohne SIM-Karte getätigt werden. Die Änderung ist Teil der heute in Kraft tretenden Notrufverordnung des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie. Zudem wird in der Notrufverordnung neben der europaeinheitlichen Notrufnummer 112 die in Deutschland seit Jahrzehnten eingeführte Notrufnummer 110 festgeschrieben, die traditionell für den Polizeinotruf genutzt wird.
Hohe Missbrauchsrate
Die Änderung gegenüber dem bisherigen Verfahren, bei dem Notrufe auch ohne SIM-Karte abgesetzt werden konnten, wurde laut Bundesministerium notwendig, um dem Missbrauch der Notrufnummer 112 einzuschränken. In Spitzenzeiten waren nach Angaben der Notrufabfragestellen über 80 Prozent aller Anrufe missbräuchlich. Das führte dazu, dass Notrufe von Menschen, die sich wirklich in Not befanden, nur verzögert bearbeitet und diesen damit Hilfeleistungen erst verzögert bereitgestellt werden konnten. Spätestens ab dem 1. Juli 2009 wird eine funktionierende SIM-Karte im Handy erforderlich sein.
Notrufe über Fremdnetze
Weiterhin ist trotz der mit einer SIM-Karte einhergehenden Bindung an einen Dienstanbieter sichergestellt, dass Notrufe zur "112" auch dann abgesetzt werden können, wenn man sich gerade in einem Gebiet aufhalten sollte, das nicht vom eigenen, sondern nur von einem anderen Mobilfunkanbieter versorgt wird.
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