NewsKopie: Sex mit Kind in Solothurner Knast: Vater schmuggelte 14-jährige Tochter hinein

Sonntag, 22. März 2009

Sex mit Kind in Solothurner Knast: Vater schmuggelte 14-jährige Tochter hinein

Justiz-Skandal
Er schleuste Nina (14) in den Knast

Hinter Gittern hatte sie angeblich Sex mit zwei Männern. Unfassbare Zustände in Solothurner Strafanstalt Schöngrün.
Der «Bleichenberg»: Ein Hof am Rand von Zuchwil SO, die «Aussenstelle» der Solothurner Strafanstalt Schöngrün. Hier werden acht schwere Jungs auf das ­Leben in Freiheit vorbereitet. Tagsüber misten sie die Kälberställe aus, bauen Gemüse an. Nachts sind sie im Zellentrakt eingeschlossen. Der Haupteingang ist videoüberwacht, die Fenster sind vergittert.

Ein normaler Knast also? Ein SAUSTALL. Gestern kam raus: Die Knackis haben einen Schlüssel zum Hinterausgang. Sie nehmen Drogen. Sie haben Handys, Internet. Und zwei von ihnen sollen Sex mit einem Mädchen (14) gehabt haben, das vom eigenen Vater ins ­Gefängnis geschmuggelt wurde!

Es geschah vor drei Wochen. Nina* (14) taucht, nachdem sie zwei Nächte verschwunden war, bei ihrer Grossmutter im Kanton Baselland auf. Das Mädchen lebt im Heim, ist schon mehrfach ausgerissen. Ninas Mutter holt sie ab, bringt sie ins Heim zurück. Mit ihrem Mann, Ninas Adoptivvater.

«Sie sagte, sie hätte freiwillig mitgemacht»
Im Heim wird bei einem routinemässigen Urintest festgestellt, dass Nina Drogen genommen hat! Und: Das Mädchen erzählt, dass es bei ihrem leiblichen Vater im Gefängnis war – und in der Zelle Sex mit zwei Knackis hatte! Ein Türke (32) und eine Serbe (26). «Das sagte sie auch dem Sozialpädagogen des Heims», so die geschockte Mutter zu BLICK. «Sie sagte, sie hätte freiwillig mitgemacht. Sie sieht sich nicht als Opfer.»

Ein Mädchen, das vom leiblichen Vater in den Knast geschmuggelt wird, dort Drogen nimmt und von zwei Gefangenen sexuell missbraucht wird – was ist das für eine unglaubliche Geschichte?

Das Jugendheim alarmiert die Strafanstalt Schöngrün, die Staatsanwaltschaft wird informiert: «Nach Bekanntwerden des Verdachts wurde gegen zwei Insassen der Strafanstalt ein Verfahren eröffnet», bestätigt der Solothurner Staatsanwalt Beat Stöckli.

Vater sollte auf Bewährung freikommen
Auch gegen Ninas Vater wird ermittelt. Wer ist dieser Franco C. (37)? Fünf Jahre hat er kassiert – Raub, Körperverletzung, Sachbeschädigung, Drogendelikte. Erst sass er in der geschlossenen Anstalt Thorberg, zuletzt im «Bleichenberg». Ab 20. Juni sollte er auf Bewährung freikommen.

Er hat zugegeben, dass er Nina in den Knast geschmuggelt hat! «Versteckt» habe er sie, und kein Aufseher hat was bemerkt. Dafür haben die anderen Knackis bemerkt, dass ein süsses 14-jähriges Mädchen im Zellentrakt war …

Im Zuge der Ermittlungen kommen unfassbare Zustände in dem Gefängnis zutage: Die Knackis haben in ihren Zellen Handys und Computer mit Internet-Adapter versteckt. In ihrer Arbeitskleidung finden die Aufseher Heroin, bei drei Gefangenen schlägt der Drogentest an. Auch Fixerbesteck taucht auf. Und: Die Bleichenberg-Knackis können aus ihrem Knast nach Belieben raus – durch die Waschküche. Sie haben vor langer Zeit das Schloss manipuliert, offenbar mit Hilfe eines ehemaligen Aufsehers (siehe Artikel rechts).

Es begann mit einer Brieffreundschaft
Die beiden Knackis, die Sex mit Nina gehabt haben sollen, leugnen. Sie wurden inzwischen in ein Untersuchungsgefängnis (Einzelhaft) verlegt, genau wie Ninas Vater, der mit seiner Tochter erst im Herbst eine Brieffreundschaft begonnen hatte.

Staatsanwalt Stöckli: «Wir ermitteln wegen sexuellen Handlungen mit einem Kind.» Nina ist erst 14, das Mädchen ist noch im Schutzalter. «Weiter wurde ein Strafverfahren wegen Widerhandlungen gegen das Betäubungsmittelgesetz eröffnet.»

Ob auch gegen Verantwortliche des Gefängnisses Verfahren eingeleitet werden, ist nicht bekannt. Kaum vorstellbar, dass niemand von den unfassbaren Zuständen in diesem sogenannten «Gefängnis» gewusst hat. Drogen, Handy, Internet – und Sex mit Minderjährigen in der Zelle. Ist das die Vorbereitung auf das Leben in Freiheit?

«Es ist unfassbar», sagt Ninas Adoptivvater. «Wir haben an die ermordete Lucie gedacht. Daran, wie die Behörden bei Lucies Mörder versagt haben», sagt er. «Und dann erfahren wir: Unsere Tochter war über Nacht im Gefängnis. Wenn es eine 14-Jährige unbemerkt in eine Zelle schafft, und kein Aufseher merkt irgendwas, dann gibt es gar keine Grenzen mehr. Dann ist alles möglich in diesem Land.»

* Name der Redaktion bekannt


BASE

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