Gesundheit
Mineralwasser mit Umwelthormonen kontaminiert
Mineralwasser wird immer beliebter: Im vergangenem Jahr hat jeder Deutsche rund 140 Liter davon getrunken. Doch nun haben Frankfurter Forscher das Lieblingsgetränk der Deutschen genauer unter die Lupe genommen – mit erschreckenden Ergebnissen: Mineralwasser ist zum Teil so stark mit Umwelthormonen belastet wie Kläranlagenabwasser.
Bei der Arbeit, beim Sport oder zu Hause: Mineralwasser ist aus unserem Leben nicht wegzudenken. Laut dem Verband Deutscher Mineralbrunnen (VDM) hat jeder Deutsche im vergangenen Jahr 138 Liter davon getrunken. Im Rahmen eines vom Umweltbundesamt (UBA) geförderten Forschungsprojektes haben Frankfurter Biologen das Lieblingsgetränk der Deutschen auf dessen Belastung mit Umwelthormonen untersucht.
Mineralwasser wird immer beliebter: Im vergangenem Jahr hat jeder Deutsche rund 140 Liter davon getrunken. Doch nun haben Frankfurter Forscher das Lieblingsgetränk der Deutschen genauer unter die Lupe genommen – mit erschreckenden Ergebnissen: Mineralwasser ist zum Teil so stark mit Umwelthormonen belastet wie Kläranlagenabwasser.
Engpässe bei Getränkelieferanten
Kontaminiert: Zwölf von 20 untersuchten Mineralwassermarken sind mit Umwelthormonen belastet. Besonders hohe Konzentrationen enthielt Wasser aus PET-Flaschen.
Bei der Arbeit, beim Sport oder zu Hause: Mineralwasser ist aus unserem Leben nicht wegzudenken. Laut dem Verband Deutscher Mineralbrunnen (VDM) hat jeder Deutsche im vergangenen Jahr 138 Liter davon getrunken. Im Rahmen eines vom Umweltbundesamt (UBA) geförderten Forschungsprojektes haben Frankfurter Biologen das Lieblingsgetränk der Deutschen auf dessen Belastung mit Umwelthormonen untersucht.
Die Studie wurde in der renommierten Fachzeitschrift 'Environmental Science and Pollution Research' veröffentlicht. Ergebnis: In zwölf von 20 untersuchten Mineralwassermarken konnte eine erhöhte Hormonaktivität nachgewiesen werden. "Zu Beginn unserer Arbeiten hatten wir nicht erwartet, eine so massive östrogene Kontamination in einem Lebensmittel vorzufinden, das strengen Kontrollen unterliegt. Allerdings mussten wir feststellen, dass Mineralwasser hormonell betrachtet in etwa die Qualität von Kläranlagenabwasser aufweist“, erläutert Martin Wagner, der die Untersuchung durchgeführt hat.
Projektleiter Jörg Oehlmann ergänzt: "Wir wussten, dass Lebensmittel mit bestimmten Umwelthormonen kontaminiert sein können". Ein prominentes Beispiel sei die Plastikkomponente Bisphenol A, eine östrogenartig wirkende Chemikalie, die aus Polycarbonat-Flaschen auslaugen und so ins Lebensmittel gelangen kann. "Allerdings haben wir es in der Realität nicht nur mit einer einzelnen Chemikalie, sondern mit einer Vielzahl von Umwelthormonen zu tun", so Oehlmann weiter.
Um so genannte Cocktaileffekte einzubeziehen, haben sich die Forscher nicht nur auf eine einzelne Substanz konzentriert, sondern die gesamte Hormonaktivität von Mineralwasser gemessen. Mit ihren Versuchen konnte das Forscherteam zudem belegen, dass zumindest ein Teil der Umwelthormone aus der Kunststoffverpackung stammt.
"Wir haben Mineralwasser aus Glas- und Plastikflaschen verglichen und konnten zeigen, dass die östrogene Belastung in Wasser aus PET-Flaschen etwa doppelt so hoch ist, wie in Wasser aus Glasflaschen", erläutert Wagner. Ein Grund dafür könnte das Auslaugen von Plastikadditiven, wie zum Beispiel Weichmachern, aus den PET-Flaschen sein. Dazu Oehlmann weiter: "Wenn sich herausstellt, dass das Auslaugen von Endokrinen Disruptoren aus Kunststoffverpackungen ein generelles Phänomen ist, würde dies bedeuten, dass nahezu die gesamte Bandbreite unserer Lebensmittel hormonell belastet ist."
Noch können die Forscher jedoch nicht nachweisen, ob die östrogene Kontamination des Mineralwassers ein Risiko für die Gesundheit darstellt. Die Ergebnisse würden zwar belegen, dass wir mit größeren Mengen an Umwelthormonen in Kontakt kommen als vermutet, allerdings sei die Aufnahme und der Abbau von Umwelthormeonen im menschlichen Körper noch wenig erforscht. Welche Substanzen genau für die hormonelle Belastung im Mineralwasser verantwortlich sind, sei ebenfalls noch nicht genau geklärt.
Freitag, 13. März 2009
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