So wie wir unseren Kindern einen verlässlichen Rahmen und Geborgenheit geben müssen, so dringend brauchen sie Freiräume, um sich auszuprobieren und Neues zu lernen. Eltern, die wegen ihrer eigenen Ängste ihren Kindern wenige Freiräume ermöglichen, übertragen diese auf ihre Kinder. Hier sind Sie als Eltern gefragt, das Loslassen zu üben.
Beispiel: Ihre Tochter möchte alleine mit dem Fahrrad zu einem Spielplatz fahren und sich dort mit einer Freundin treffen. Sie wissen zwar, dass sie auf dem Rad sicher ist, fürchten aber trotzdem, dass Ihrer Tochter etwas passieren könnte. Was tun?
- Überlegen Sie zunächst, was Sie genau befürchten sind und wie realistisch diese Sorgen einzuschätzen sind: Ist die Straße sehr befahren? Wie sicher ist der Weg zum Spielplatz? Gibt es besondere Gefahrenquellen? Sind dort auch Erwachsene anwesend?
- Besprechen Sie mit Ihrer Tochter, worauf sie besonders achten muss, z. B. "Du weißt, dass du mit niemandem Fremden mitgehen darfst!" etc.
- Einigen Sie sich mit ihr auf eine Strecke, die Sie fahren darf und erinnern Sie sie an bestimmte Verkehrsregeln.
- Verabreden Sie einen verbindlichen Zeitpunkt, an dem Ihre Tochter wieder zu Hause sein soll.
Sicher wird Ihre Tochter voller Stolz auf Ihr Rad steigen und Ihnen beweisen wollen, wie selbstständig und zuverlässig sie ist. Sie haben Ihrer Tochter mit Ihrer Erlaubnis bewiesen, dass Sie ihr vertrauen. Das stärkt wiederum ihr Selbstvertrauen und ihren Mut, Neues auszuprobieren.
Darauf sollten Sie achten:
- Lassen Sie Ihr Kind immer das erledigen, was es schon kann (Ranzen packen, Schreibtisch aufräumen etc.) und nehmen Sie ihm keine Arbeiten ab, nur weil das dann schneller geht.
- Übertragen Sie Ihren Kindern kleinere Verantwortungen im Haushalt wie etwa den Tisch zu decken, ein Haustier zu versorgen o.ä. Das vermittelt ihm auch das Gefühl, wichtig und gleichwertig zu sein.
- Locken Sie Ihr Kind ruhig mal mit neuen Herausforderungen, etwa ein neues Spiel zu lernen.
- Loben sie Ihr Kind nur, wenn es etwas Neues ausprobiert hat oder sich um etwas sehr bemüht hat.
Montag, 1. Juni 2009
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