Bereits seit Ende Februar sind die ersten Pollen von Hasel und Erle unterwegs. Dadurch, dass es heuer im Winter lange kalt war, setzte der Pollenflug besonders spät ein. Das Gefährliche daran: Wenn es jetzt rasch wärmer wird, kann es schlagartig zu Höchstbelastungen kommen, weil alle Pflanzen ihre Pollen "in geballter Ladung" abgeben.
Ab Anfang bis Mitte März ist auch mit dem beginnenden Flug der Birkenpollen zu rechnen. Die Hauptbelastung mit Birkenpollen, einem sehr aggressiven Allergen, ist dann Ende März bis Anfang April zu erwarten.
Wie Sie sich und Ihr Kind bei Pollenallergie schützen können, verraten Ihnen die nachfolgenden Tipps:
1. Sperren Sie die Pollen aus: Pollenfilter für Autos gibt es schon länger, inzwischen ist auch ein wirksamer Pollenschutz für die Wohnung erhältlich. Das Pollenschutzgitter (schützt natürlich auch gegen Mücken!) tesa protect, das wie ein Mückenschutzgitter mit Klettband am Fensterrahmen befestigt wird, kann bis zu 87 Prozent selbst der kleinsten Pollen abhalten, wie ein Praxistest der Stiftung Deutscher Polleninformationsdienst ergeben hat. Besonders empfehlenswert für Kinder- oder Schlafzimmer!
2. Lüften Sie richtig: Hat Ihr Auto keinen Pollenfilter, halten Sie bei Autofahrten die Fenster geschlossen und machen Sie die Lüftung aus. Da der Pollenflug in ländlichen Gebieten zwischen 3.00 und 9.00 Uhr, in der Stadt aber zwischen 18.00 und 24.00 Uhr am stärksten ist, sollten Sie in ländlichen Gegenden abends lüften und dann die Fenster geschlossen halten. Wohnen Sie in der Stadt, empfiehlt es sich, vormittags zu lüften und die Fenster abends geschlossen zu halten. Beides gilt natürlich nur für Räume ohne Pollenschutzgitter!
3. Starke Pollenbelastung meiden: Der Pollenflug ist bei warmem, windigem Wetter am stärksten. Vermeiden Sie dann Spaziergänge mit Ihrem Kind. Halten Sie es - so gut es geht - von blühenden Feldern und Wiesen fern. Es sollte beim Rasenmähen nicht dabei sein und bei der Heuernte keinesfalls aus der Nähe zusehen.
4. Pollen regelmäßig entfernen: Abends vor dem Schlafengehen sollten Sie Ihrem Kind die Haare mit Wasser ausspülen, damit die tagsüber im Haar gesammelten Pollen nicht auf das Kopfkissen geraten. Auch von den Schleimhäuten lassen sich die Pollen abspülen, beispielsweise mit Wasser oder Salzlösung.
5. Richtiger Umgang mit der Kleidung: Ihr Kind sollte draußen getragene Kleidung nicht mit ins Kinderzimmer nehmen, sondern abends schon vor der Kinderzimmertüre ausziehen. Hängen Sie Wäsche nicht draußen zum Trocknen auf!
6. Schlaue Urlaubsplanung: Fahren Sie nach Möglichkeit in der Zeit der stärksten Pollenbelastung in eine pollenarme Urlaubsregion. Geeignet sind nadelholzreiche Hochgebirgslagen, Nordseeinseln und Nordseeküste sowie Wüstenregionen. Beachten Sie dabei, dass die Blütezeit im Hochgebirge (mit insgesamt deutlich schwächerem Pollenflug) um etwa vier Wochen später einsetzt als im Flachland.
7. Reizstoffe meiden: Vermeiden Sie alles, was die in der Pollenflugzeit ohnehin entzündeten Schleimhäute Ihres Kindes zusätzlich reizen könnte, z. B. Zigarettenrauch, starke Düfte, ätherische Öle, Chlorausdünstungen im Hallenbad.
8. Kreuzallergene im Essen beachten: Da bestimmte pflanzliche Nahrungsmittel eine den Pollen ähnliche Allergenstruktur haben, werden sie von Pollenallergikern - speziell während der Pollenflugzeit - oft nicht vertragen. Wenn Ihr Kind beim Verzehr Beschwerden wie z. B. Jucken, Brennen oder ein pelziges Gefühl im Mund hat, müssen sie, zumindest in roher Form, gemieden werden. Die wichtigsten Kreuzallergien
- bei Allergie gegen Birke, Erle, Hasel: Kernobst (Äpfel, Birnen), Steinobst (Pfirsiche, Aprikosen, Pflaumen, Kirschen), Nüsse (Haselnüsse, Walnüsse, Mandeln), Avocados, Kiwis, Litschis
- bei Allergie gegen Gräser-/Roggen: Getreidemehle, Soja, Erdnüsse
- bei Allergie gegen Beifuß: Sellerie, Karotten, Tomaten, Paprika, Kamille, Anis, Kümmel, Ingwer, Muskat, Curry
Die aktuelle Pollenflugvorhersage finden Sie im Internet, z. B. unter www.pollenstiftung.de
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