Viele Eltern stellen heute immer höhere Anforderungen an die Schule und die Lehrer ihrer Kinder. Sie scheuen sich nicht, ihrer Meinung deutlich Ausdruck zu verleihen, denn das Vertrauen in deutsche Bildungsanstalten ist angeschlagen. Doch gegenseitige Vorwürfe bringen beide Parteien nicht weiter. Lesen Sie hier, wie Sie Lehrergespräche konstruktiv führen können.
Diese Fallen Sie im Gespräch sollten Sie unbedingt vermeiden:
1. Falle: Falsche, unhaltbare Versprechen machen
"Die nächste Klassenarbeit wird bestimmt wieder besser."
"Ab sofort wird mein Kind wieder alle Hausaufgaben haben."
"Ich verspreche Ihnen, dass mein Kind im Unterricht nicht mehr stören wird."
"Ich werde jetzt jeden Tag die Hausaufgaben sorgfältig kontrollieren und mit meinem Kind üben, damit es wieder besser wird."
Solche oft unhaltbaren Versprechungen setzen Sie enorm unter Druck, was die Gesamtsituation überhaupt nicht verbessert. Diesen Druck, dass sich sofort etwas verändern muss, übertragen Eltern nämlich umgehend auf ihr Kind, das sein Verhalten mit Sicherheit nicht von einem Tag auf den andern ändern kann.
Mein Tipp
Vereinbaren Sie realisierbare Kurzziele, die im nächsten Gespräch überprüft werden können. Zum Beispiel: Ab sofort achte ich darauf, dass mein Kind seine Hausaufgaben direkt nach dem Mittagessen macht. So kann ich leicht feststellen, ob es sich besser konzentrieren kann.
2. Falle: Die Lehrerin/Den Lehrer überrumpeln, ohne gemeinsam nach einer Lösung des Problems zu suchen
"Ich weiß schon, was Sie sagen wollen, und habe bereits einen Termin in einem Nachhilfeinstitut ausgemacht."
"Wir haben uns überlegt, dass unser Kind einen Kurs für Lernmethoden in einer externen Einrichtung besucht. Damit hat sich das Problem ja dann erübrigt."
"Wir haben bereits einen Termin mit der Schulleitung ausgemacht, um diese Frage an höherer Stelle zu klären."
Solche Überrumplungstaktiken schließen die Lehrkraft von der Lösung des Problems aus. Eine Kooperation ist dann nur noch schwer möglich, denn eine Vertrauensbasis existiert oft nicht mehr. Schalten Sie nicht hinter dem Rücken der Lehrkraft die Schulleitung ein. Zuweilen ist ein Problem gewichtig genug, um es vor die Schulleitung zu bringen, vorher sollten Sie jedoch zunächst versucht haben, es mit der Lehrkraft zu lösen, und sie dann gegebenenfalls, wenn Sie nicht zu Ergebnissen kommen, darüber in Kenntnis setzen, dass Sie sich jetzt an die nächst höhere Instanz wenden werden. Bedenken Sie, wenn Sie einen solchen Schritt erwägen, ob das Problem wichtig genug ist, um es in so großem Rahmen zu klären, ob Sie Ihrem Kind damit hilfreich sind und ob Sie die Kooperation mit der Lehrkraft aufs Spiel setzen wollen. Denn wenn sich die Lehrkraft in Ihrer Kompetenz übergangen fühlt, werden sich die Gesprächsstrukturen verhärten.
Unser Tipp
Fragen Sie die Lehrerin/den Lehrer unbedingt nach ihren/seinen eigenen Vorstellungen, wie das Problem gelöst werden kann. So fühlt sie/er sich nicht ausgeschlossen, sondern bekommt Einfluss auf die weitere Entwicklung.
Mittwoch, 11. März 2009
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