Twittern und Hüftgold – neue Wörter im Duden
Mannheim. Rund 135 000 Stichwörter, darunter 5000 neue, enthält die aktuelle Ausgabe des Dudens, die 25. Edition des Standardwerks. Die Mannheimer Sprachhüter legten auch für die Jubiläumsausgabe Wert darauf, nur solche neuen Wörter aufzunehmen, die feste Bestandteile der deutschen Sprache geworden sind. In diesem Jahr liest man Neulinge wie "Komasaufen" (Alkoholexzesse), "twittern" (tagebuchartige Kurznachrichten per Internet versenden), "Hüftgold" (Verschönerungsvokabel für körperliche Problemzonen) oder "fremdschämen" (sich für die Fehler anderer schämen).
Wie immer werden sich in Leserbriefspalten und Online-Foren heftige Debatten darüber entzünden, ob und wie sehr sich der Duden zum Sammelbecken für angeblich krasse Neuerungen und Fremdeinflüsse machen darf. Die Mannheimer Duden-Redaktion sieht die Sache teilnahmslos. Angelika Böhm, Sprecherin des Instituts, verweist auf das Mannheimer Gesetz, "dass ein Wort in Texten unterschiedlicher Art in Gebrauch sein muss – in Literatur, in der Zeitung oder einer Gebrauchsanweisung". Wichtig: Die Kandidaten dürfen "keine Eintagsfliegen" sein.
Manche der Worte sind erst seit kurzem unterwegs, manche schon lange. Böhm erklärt es: "Den Twitter-Dienst gibt es seit Juli 2006. Da war die 24. Ausgabe des Dudens aber gerade gedruckt. Deshalb musste das ,Twittern' drei Jahre warten."
Zudem werden österreichische und schweizerische Wörter wie "Blaufahrer" (Alkoholsünder im Verkehr) und "hirnen" (heftig nachdenken) gelistet, weiterhin Neubildungen wie "Luxese" (Mischung aus "Luxus" und "Askese") sowie Fachbegriffe wie "Gelotologie" (Wissenschaft vom Lachen).
Donnerstag, 9. Juli 2009
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