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Samstag, 18. Juli 2009

Erdutsch in Sachsen-Anhalt: Drei Menschen vermutlich im Krater versunken

Erdutsch in Sachsen-Anhalt: Drei Menschen vermutlich im Krater versunken
Einfamilienhaus versinkt komplett im Boden, das Nachbarhaus wird schwer beschädigt. Ein weiteres Abrutschen der Erde ist nicht auszuschließen.


Haus in Sachsen-Anhalt bei Erdrutsch in die Tiefe gerissen

Bei einem Erdrutsch am Rand eines Tagebausees sind am Samstag in der Gemeinde Nachterstedt (Sachsen-Anhalt) zwei Häuser in die Tiefe gerissen worden.
Drei Bewohner galten am Nachmittag als vermisst, wie ein Sprecherin des Salzlandkreises mitteilte. Wegen der Gefahr weiterer Erdrutsche konnten nach dem Unglück 25 Anwohner zunächst nicht in ihre Häuser zurückkehren. Auch die Suche nach den Vermissten gestaltet sich dadurch schwierig.

Bei den Vermissten handelte es sich der Sprecherin zufolge um ein Ehepaar und einen Mann. Sie hatten in einem Doppelhaus gewohnt, das vor dem Erdrutsch rund 120 Meter von der Kante der gefluteten Tagebaugrube entfernt gestanden hatte und bei dem Unglück in der Nacht zum Samstag komplett in den Concordia-See hinabgerissen wurde. Auch die Hälfte eines Mehrfamilienhauses stürzte in die Tiefe. Die Bewohner dieses Hauses befinden sich in Urlaub. An der Unglücksstelle waren rund 150 Mitarbeiter von Feuerwehr und Hilfsdiensten im Einsatz, darunter auch Angehörige des Technischen Hilfswerks.
Den Angaben zufolge rutschte ein Areal von 350 mal 120 Metern in die Tagebaugrube ab. Die Ursache war zunächst unklar. "Wenn man das sieht, ist man schockiert", sagte die Sprecherin. Nach ihren Angaben wurde der Unglücksort im Norden der Gemeinde weiträumig abgesperrt, die Wasserschutzpolizei sperrte zudem den 350 Hektar großen Concordia-See für Schwimmer und Boote. Die ehemalige Tagebaugrube in dem Ort rund 50 Kilometer südwestlich von Magdeburg wird derzeit geflutet, der See soll später eine Fläche von 600 Hektar bedecken.

Mit den beiden Häusern rutschte auch eine Aussichtsplattform für Touristen mitsamt Aufbauten in die Tiefe. Wegen der Gefahr weiterer Erdrutsche mussten am frühen Samstagmorgen zunächst 65 Bewohner ihre Häuser verlassen, 40 durften bis zum Nachmittag wieder in ihre Wohnungen zurückkehren. 15 Anwohner fanden private Unterkünfte, die übrigen zehn wurden in Ferienhäusern untergebracht.

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