NewsKopie: Großbritannien: Schullesungen nur noch bei Eintrag in Pädophilenregister

Freitag, 17. Juli 2009

Großbritannien: Schullesungen nur noch bei Eintrag in Pädophilenregister

Neues Zentralregister UK Harry Potter Autorin potenziell pädophil?

Ein neues Programm der britischen Regierung zwingt alle Kinderbuchautoren, welche Schulen besuchen, sich in einem "Pädophilen-Register" einzutragen. Die Maßnahme wird von vielen Autoren boykottiert.

Das Programm sieht vor, dass jeder Autor, welcher eine britische Schule besucht, sich in einem Zentralregister eintragen lassen muss, welches "dem Schutz der Kinder vor Pädophilen" dienen soll (aufgrund des sogenannten "Vetting and Barring Scheme (VBS)"). Der Eintrag in diese zentrale Datenbank ist zudem noch kostenpflichtig: 64 Pfund, also umgerechnet etwa 75 Euro, soll diese Gängelung kosten, um sich als "potenzieller Kinderschänder" registrieren zu lassen. Es ist also mehr als verständlich, dass diese Maßnahme von vielen Autoren nun boykottiert wird, unter anderem von Harry Potter-Autorin J.K. Rowling. Die Konsequenz dieser absurden Gesetzgebung: Die Schulen des Landes werden ab Herbst zu einer lesungsfreien Zone.

Ab dem 12. Oktober 2009 tritt die Regelung in Kraft. Rowling ist nicht die einzige Autorin, die durch ihren Boykott protestiert. Auch andere, in Großbritannien bekanntere Namen schließen sich dem Boykott an (unter anderem Philip Pullman, Anne Fine, Anthony Horowitz, Michael Morpurgo und Quentin Blake). Pullman bezeichnete diese Politik als schwer missgeleitet: "Das zersetzt und vergiftet jegliche Form gesunder sozialer Interaktion. Es stärkt eine Kultur des Verdachts, der Angst und des Misstrauens und unterläuft die Errungenschaften unserer Gesellschaft. Es bringt den Kindern bei, dass sie jeden Erwachsenen als potenziellen Mörder oder Vergewaltiger zu betrachten haben.". Anthony Horowitz sagte dazu: "Das Gesetz wurde von Leuten mit einem freudlosen und verdrehten Blick auf die Gesellschaft gemacht. Und solche Leute - so einfach ist das - sollten einfach keine Gesetze machen."

Die Überwachung der kompletten Gesellschaft macht in Großbritannien große Fortschritte. Denn erst vor einigen Wochen ging "Contact Point" in den Testbetrieb, eine UK-weite Datenbank, in welcher alle Kinder erfasst werden sollen.

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