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Samstag, 23. Mai 2009

Gefährliche eBay - Alternativen

Finger weg vom Erlebnis-Shopping

Wer liest "iPhone 3G für 4,93 Euro, verkauft an …" bekommt Lust aufs Mitbieten. Doch Vorsicht vor den neuen Erlebnis-Kaufhäusern im Internet: Denn solche Schnäppchen sind Einzelfälle, und Ihr Geld sind Sie schon beim bloßen Steigern los!

Wer das Begriffspaar "Swoopo" und "Betrug" bei Google Deutschland eintippt, bekommt knapp 1.000 Treffer. Nicht viel, möchte man meinen, wenn man dies mit den Google-Ergebnissen für viele andere Suchanfragen vergleicht. Doch schon nach dem Anklicken der gefundenen Links wird klar, dass das Geschäftsmodell von Swoopo nach Ansicht vieler Internet-Nutzer trotzdem nicht weit vom klassischen Betrug entfernt ist.

Was, Sie kennen Swoopo nicht?

Wenn Ihnen "Swoopo" nichts sagt, mögen Sie sich vielleicht fragen: "Habe ich wieder irgendetwas verpasst im Internet?". Um die klare Antwort gleich vorwegzunehmen: nicht wirklich. Dennoch möchten wir Ihnen die Verkaufsplattform näher vorstellen sowie das Geschäftsmodell erläutern, denn Swoopo steht keineswegs alleine da. "Wii für 80 Cent, verkauft an Nadine Seiler" oder "iPhone 3G für 4,93 Euro, verkauft an Thomas Schmitt" – mit solchen Angeboten wirbt der Anbieter auf seiner Internetseite.

Was auf den ersten Blick für den potenziellen Käufer verlockend klingt, ist tatsächlich eine verdammt clevere Geschäftsidee, dies attestieren sogar die Kritiker.

Denn faktisch funktioniert der Verkauf folgendermaßen, wie der Anbieter auf seiner Seite www.swoopo.de/new.html selbst schreibt: "Unsere Auktionen funktionieren etwas anders als bei herkömmlichen Auktionshäusern im Internet: Alle Auktionen starten bei 0,00 Euro. Mit jedem abgegebenen Gebot steigt der Preis um 10 Cent. Die Auktion verlängert sich nach jedem Gebot um maximal 20 Sekunden, die Abgabe eines Gebotes kostet jeweils 50 Cent. Dadurch bleiben die Endpreise immer niedrig."

Diese kurze Beschreibung hat es in sich: Denn tatsächlich bedeutet eine solche Art von Auktion, dass alleine schon die Abgabe eines Gebots etwas kostet – und zwar besagte 50 Cent.

Über diesen Fakt kann auch die euphemistische Beschreibung nicht hinwegtäuschen "…wenn jetzt 20 Sekunden lang kein weiteres Gebot abgegeben wird, haben Sie die Auktion gewonnen. Gratulation!" Denn selbstverständlich sind Sie nicht alleine. In der Praxis bedeutet dies, dass Sie sofort überboten werden – und damit weitere 50 Cent nachlegen müssen.

So sammelt Swoopo bei einem einzelnen Artikel mitunter Hunderte Euro ein, ohne dass darin schon der Verkaufspreis der Ware berücksichtigt wäre. Selbst wenn dieser dann deutlich unter dem günstigsten Preis bei Amazon, eBay und Co. liegt, hat Swoopo seinen Schnitt gemacht.

Von einer Ausnahme abgesehen, haben aber gleichzeitig Dutzende Mitbieter ihr Geld in Gebote investiert, ohne davon irgendeinen Gegenwert zu haben.

Vorsicht vor "Erlebnis-Shopping"

Erinnert Sie das an klassisches Lotto? Ja, genau das ist es, meinen Fachleute. Mit Auktionen hat dieses Erlebnis-Shopping wenig zu tun. Die Experten raten denn auch ausdrücklich davon ab, bei diesen Erlebnis-Kaufhäusern mitzumachen: "Diese Auktionen sind wie Glücksspiele.

Jeder Mitspieler muss damit rechnen, seinen gesamten Einsatz zu verlieren", warnt etwa Georg Tryba, Sprecher der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen.

Swoopo steht mit dieser Art von Geschäftsmodell aber nicht allein. Anbieter wie Hammerdeal.de, Rabattschlacht.de und viele weitere arbeiten ähnlich, die Angebote unterscheiden sich nur im Detail.

So bekommt man beispielsweise bei Rabattschlacht den aktuellen Preis erst gegen eine Zahlung von 90 Cent eingeblendet, gleichzeitig fällt der Verkaufspreis damit um 50 Cent. Auch hier ist man also schnell sein Geld los. Ist damit alles schlecht bei diesen Erlebnis-Kaufhäusern?

Keineswegs, schließlich gibt es immer einen glücklichen Gewinner. So hat nach Medienberichten tatsächlich ein Bieter einen Fiat 500 für gut 20 Euro bekommen, ein Tankgutschein über 3.000 Euro ging für 1,20 Euro weg.

Mit solchen Geschichten werben die Anbieter selbstverständlich gerne und noch gibt es offenbar genug Mitspieler, die entweder der Faszination des Mitmachens unterliegen oder sich das dahinterstehende Geschäftsmodell nicht klarmachen.

Besser bei Alternativen kaufen

Vorsicht ist nach Expertenansicht auch bei der vermeintlichen Ersparnis angebracht, denn diese werden häufig aufgrund irgendwelcher Fantasiepreise errechnet. Wer dagegen bei Idealo.de nach den tatsächlichen Preisen sucht, stellt fest, dass diese mitunter nur ein Drittel des genannten "Originalpreises" betragen. Und damit schmilzt natürlich auch die Ersparnis wie der Schnee in der Frühlingssonne.

Eine Liste bekannter Erlebnis- Kaufhäuser im Internet finden Sie im Kasten auf dieser Seite – damit wissen Sie gleich, wo Sie gegebenenfalls Ihr Geld verlieren!Wenn Sie den Erlebnis-Charakter mit seinen glücksspielähnlichen Zügen dagegen nicht brauchen, kaufen Sie besser bei "klassischen" Anbietern.

Damit meinen wir gar nicht den Elektronikhändler um die Ecke. Den können Sie selbstverständlich auch unterstützen und damit vom persönlichen Service profitieren.Nein, an dieser Stelle geht es um den günstigsten Preis. Den finden Sie beispielsweise über eine der zahlreichen Preissuchmaschinen im Internet wie das bereits erwähnte idealo.de oder preissuchmaschine.de. Geben Sie in das Suchfeld die Warenbezeichnung oder einen Teil davon ein, so erscheinen unten die Preise der Anbieter, beginnend mit dem preisgünstigsten Angebot.

Die Preissuchmaschinen eignen sich aber nicht nur für die Preisrecherche, sondern auch bei der Produktauswahl. Dazu ein Beispiel: Sie suchen einen neuen Fernseher! Über die Feature-Auswahl bei Idealo lässt sich die Auswahl auf bestimmte Geräte beschränken: Das beginnt bei der Auswahl des integrierten Tuners und reicht bis zum Stromverbrauch des Geräts.

Alternativ für Neuware bietet sich selbstverständlich die Auktionsplattform eBay an. Hier tummeln sich jede Menge Händler, die Ware zum Festpreis an den Mann oder die Frau bringen wollen.

Zum genannten Preis kommen gegebenenfalls nur noch die Versandgebühren, sonst nichts. Ähnlich läuft es – ganz im Gegensatz zu den Erlebniskaufhäusern – bei Versteigerungen: Hier zahlen Sie, wenn Sie der Höchstbietende waren.

Und zwar wieder den eigentlichen Kaufpreis sowie den Versand. Die Verkaufsprovision an eBay sowie die Gebühren fürs Anbieten und Einstellen der Ware trägt der Verkäufer.

Kleinanzeigen: ansehen & kaufen

Interessieren Sie sich statt für Neuware für gebrauchte Artikel, sind Sie auch hier bei eBay an der richtigen Adresse. Denn an der mit Abstand größten Auktionsplattform führt kein Weg vorbei.

Hier finden Sie den Artikel Ihrer Wahl mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit. Schließlich gibt es neben eBay noch die traditionellen Kleinanzeigenangebote längst auch im Internet.

Eine solches Portal ist beispielsweise Ouoka (www.quoka.de). Der Vorteil dieser Kleinanzeigen ist, dass Sie nicht die Katze im Sack kaufen. Vielmehr können Sie über die Postleitzahl oder den Ortsnamen die Angebote in der Nähe heraussuchen, kontaktieren dann den Anbieter per Telefon oder Mail und vereinbaren einen Termin, um die Ware vor Ort zu begutachten.

Erst wenn sie Ihnen gefällt und Sie sich mit dem Verkäufer einig sind, schließen Sie den Kaufvertrag. Quoka hat nach eigenen Angaben stets zwischen 1,5 und 2 Millionen Anzeigen online. Gerade bei sperrigen Gegenständen, bei denen der Versand teuer ist, eignen sich solche Kleinanzeigen im Internet. Sie schauen sich die Ware vor dem Kauf an und nehmen sie gegebenenfalls gleich mit.

Neben den Anbietern wie Quoka, die aus Anzeigenblättern für kostenlose Kleinanzeigen hervorgegangen sind, haben sich neue Portale für Verkaufsanzeigen etabliert. Local24.de, DHD24.com, Kijiji.de oder Hood.de sind nur einige Beispiele.

Zum Schluss möchten wir Sie auf die "Stöberdienste" für die deutschen Lebensmitteldiscounter aufmerksam machen. Statt jede Woche auf die Webseiten von Aldi, Lidl und Co. zu schauen oder deren Newsletter zu lesen, bekommen Sie hier alle Non-Food-Angebote bequemer.

Wichtige Adressen sind www.discountfan.de, www.discounter-news.de, www.supermarktangebote.de oder www.aldifan.de. Auch dazu ein Beispiel: Sie möchten wissen, ob und wo es gerade ein Netbook gibt. Dann tippen Sie den Suchbegriff bei Discountfan ein, schon sehen Sie, welcher Discounter solche Mini-Notebooks hat.

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