Hört Ihr Kind auch gerne bei den Hausaufgaben Musik oder lernt es Vokabeln angeblich besser, wenn der CD-Spieler läuft? Bei vielen Schülerinnen und Schülern läuft ohne die musikalische Berieselung im Kinderzimmer gar nichts. Doch ist diese auditive Ablenkung wirklich hilfreich beim Lernen? Lesen Sie hier, was Sie über das Lernen mit Musik wissen sollten.
So wie die Werbung die Möglichkeiten des Musikeinsatzes nutzt, um ihre Botschaften besser zu transportieren und bei den Konsumenten zu verankern, können aber auch bestimmte Lerninhalte mit Musik besser behalten werden. Das gilt besonders für Lernstoff, der reproduziert wird. Soll sich Ihr Kind beispielsweise Vokabeln einprägen oder das Einmaleins auswendig lernen, so kann es durchaus sinnvoll sein, diesen Stoff im Takt einer bestimmten Musik mehrfach zu wiederholen. Durch die Kopplung des Rhythmus der Musik mit der Vokabel ist der Behaltenseffekt bei manchen Kindern größer.
Entdeckendes Lernen braucht Aufmerksamkeit
Anders verhält es sich, wenn Ihr Kind sich Lerninhalte aktiv erarbeiten muss. Um beispielsweise einen Text konzentriert zu lesen und dann eine Nacherzählung zu schreiben, braucht Ihr Kind seine ganze Aufmerksamkeit. Selber denken und entdecken bindet seine Konzentration und lässt wenig Platz, um sich gleichzeitig auf andere Dinge zu konzentrieren. Schwierige, laute oder anstrengende Musik mit anspruchsvollen Texten stört beim Lernen generell. Manche Kinder sind jedoch selber so unruhig und angespannt, dass eine ruhige, entspannende und meditative Hintergrundmusik ihnen auch beim entdeckenden Lernen hilft. Diese Musik erzeugt dann eine beruhigende Atmosphäre, in der das Kind sich besser konzentrieren kann. Die Musik selbst wird dabei gar nicht bewusst wahrgenommen.
Positive Effekte von Musik beim Lernen:
- Sie kann auf das Lernen einstimmen.
- Sie entspannt und beruhigt.
- Sie kann positive Gefühle erzeugen.
- Die Lernatmosphäre wird angenehm empfunden.
- Das Lernen mit allen Sinnen wird angeregt.
- Der Lernprozess wird beschleunigt.
- Sie motiviert.
Musik in den Lernpausen nutzen
Nicht alle Kinder profitieren von Musik beim Lernen, manche werden dadurch sehr abgelenkt und können sich nicht mehr so gut konzentrieren. Das trifft besonders auf auditive Lerntypen zu, die sich leicht von Geräuschen ablenken lassen. Dann sollte der CD-Spieler (Fernseher, MP3-Player, Radio, Computer) auf jeden Fall ausgeschaltet bleiben.
In den kurzen Lernpausen, die Schülerinnen und Schüler altersgemäß nach 15 bis 30 Minuten einlegen sollten, hilft Musik, neue Energie zu tanken. Ein Lied von drei bis fünf Minuten, natürlich nicht ein x-beliebiges, sondern ein Lieblingslied, weckt die Lebensgeister und hat genau die richtige Länge für eine Lernpause. Es macht Spaß, lenkt nicht zu sehr ab und motiviert zum Weiterarbeiten.
Freitag, 22. Mai 2009
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