Samstag, 23. Mai 2009
Hessen: Kokainspuren in "Red Bull Cola" entdeckt
Partygetränk
Zwei Länder verbieten Red Bull Cola wegen Kokain
Die Behörden in Hessen und NRW ziehen ein Erfrischungsgetränk der Marke Red Bull aus dem Handel: Der Cola-Mix enthält offenbar Spuren der Droge Kokain. Das Getränk gilt den Prüfern damit jetzt nicht mehr als Lebensmittel – sondern als Betäubungsmittel. Red Bull wehrt sich gegen das Verbot.
„Strong and natural“ – stark und natürlich: So bewirbt der Hersteller Red Bull sein Cola-Getränk. Laut Unternehmen enthält es eine „spezielle Komposition an Inhaltsstoffen, allesamt 100 Prozent natürlicher Herkunft“. Enthalten seien Original-Kolanuss- und Cocablatt-Extrakte.
Dieser Mix hat nun in Deutschland Lebensmittelkontrolleure auf den Plan gerufen. Wegen Spuren von Kokain in der Cola von Red Bull untersagte die hessische Lebensmittelaufsicht den Verkauf des Getränks. Eine entsprechende Weisung sei an den Einzelhandel gegangen, teilte das hessische Verbraucherministerium mit.
Grundlage seien Messungen nordrhein-westfälischer Behörden. Es bestehe zwar keine Gesundheitsgefahr, aber in Lebensmitteln seien solche Substanzen nicht zugelassen, teilte das Ministerium mit. Auch in NRW wurde der Verkauf des Getränks deswegen untersagt.
Stein des Anstoßes ist nach dem Bericht der "Frankfurter Neuen Presse" dekokainierter Cocablattextrakt, der in dem Getränk verwendet wird. Das nordrhein- westfälische Landesinstitut für Gesundheit und Arbeit (LIGA) habe ein Gutachten zu dem Getränk erstellt.
„Das Institut hatte Red Bull Cola in einem aufwändigen chemischen Verfahren untersucht und in der Tat Spuren von Kokain gefunden“, sagte der Abteilungsleiter für Lebensmittelsicherheit beim Bundesministerium für Verbraucherschutz, Bernhard Kühnle. Damit sei das Getränk kein Lebensmittel, sondern ein Betäubungsmittel. Da Verbraucherschutz Sache der Länder sei, habe man das Gutachten an alle Bundesländer weitergeleitet. Der Sprecher des nordrhein-westfälischen Verbraucherschutzministeriums, Wilhelm Deitermann, geht allerdings davon aus, dass das Getränk bundesweit zurückgezogen wurde.
Nach dem Bericht der „Frankfurter Neuen Presse“ hat die Rewe-Handelsgruppe bereits die Entfernung der Dosen aus den Regalen in die Wege geleitet. Red Bull wehrt sich jedoch gegen die Aktion.
„Dekokainierte Cocablattextrakte werden weltweit als Aroma in Lebensmitteln eingesetzt“, zitiert das Blatt das Unternehmen. Red Bull Cola sowie andere Lebensmittel, die Cocablattextrakte enthielten, gälten sowohl in der EU als auch in den USA als unbedenklich und verkehrsfähig.
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