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Freitag, 8. Mai 2009

Paintball: 5.000 Euro Strafe für Gefechte mit Farbkugeln


Paintball und Laserdom wird verboten

Die Bundesregierung hat sich nach Zeitungsberichten am Donnerstag auf eine Verschärfung des Waffenrechts geeinigt. Betroffen davon sind auch Tausende Freizeitsportler, die ihrem Hobby "Paintball" nachgehen.

Dabei treten zwei oder mehrere Teams gegeneinander an, um sich mit Farbkugeln gegenseitig auszuschalten. Nach Angaben der "Berliner Zeitung" haben sich die Innenexperten von Union und SPD mit Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble (CDU) auf ein Verbot verständigt, weil der Sport sittenwidrig sei und dazu noch die Menschenwürde verletze. Der stellvertretende Unions-Fraktionsvorsitzende Wolfgang Bosbach (CDU) sprach in der "Neuen Osnabrücker Zeitung" gar davon, dass damit "Töten simuliert" werde. Bei Verstößen gegen das neue Gesetz drohen in Zukunft Strafen bis 5.000 Euro.

Der Sprecher der Deutschen Paintball Liga (DPL), Arne Petry, kann den Vorstoß nicht nachvollziehen: Paintball habe "nichts mit einer Tötungssituation zu tun", sagte er Deutschen Presseagentur am Donnerstag. Es sei vielmehr ein Mannschaftssport, eine "Ablenkung vom Alltag", ein "Nervenkitzel wie Bungee Jumping oder Fallschirmspringen". Außerdem werde nicht mit "Waffen" geschossen, sondern mit "Markierern". Es handle sich um eine "taktische Mannschaftssportart", sagte Petry auch dem "Spiegel". Das geplante Verbot habe ihn überrascht, "aber im Wahlkampf wird immer ein Bauernopfer gesucht".

In Deutschland gibt es derzeit etwa 2.000 Spieler in sieben DPL-Spielklassen. Petry räumte ein, dass es auch schwarze Schafe gebe, die in Wäldern ihrem Hobby nachgingen. In Deutschland ist Paintball nur auf dafür vorgesehenen Flächen erlaubt. In einschlägigen Foren überschlugen sich am Nachmittag die Kommentare zu einem Verbot. Auch die Opposition kritisierte das Vorhaben als scheinheilig.

Die geplanten gesetzlichen Änderungen ausgelöst hatte der Amoklauf in Winnenden im März, dabei waren 16 Menschen ums Leben gekommen. Ob bei Paintball-Spielen tatsächlich das Töten geübt wird, ist unter Experten mehr als umstritten.

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