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Samstag, 2. Mai 2009

Herkulesstaude führt zu Hautreizungen

Die Herkulesstaude (auch Riesenbärenklau genannt) breitet sich seit Jahren immer stärker aus. Der Saft aller Pflanzenteile enthält lichtsensibilisierende Substanzen, die in Verbindung mit der UV-Strahlung des Sonnenlichts zu schweren, verbrennungsähnlichen Erscheinungen auf der Haut führen können. Bei Kindern mit ihrer empfindlichen, zarten Haut genügt bereits ein einfacher Kontakt mit der Oberfläche der Blätter. Natürlich sind auch Erwachsene gefährdet.

Einen Tag nach dem Kontakt entstehen meist erste Hautrötungen. Es kommt zu Hautentzündungen sowie Reizungen und im schlimmsten Fall zu einer so genannten Wiesengräserdermatitis, die sich mit entzündlichen, schmerzhaften Blasen äußert. Die Blasen können großflächig sein und das Bild einer Verbrennung zweiten Grades hervorrufen. So können wochenlang anhaltende nässende Wunden entstehen, die unter Zurücklassung einer bräunlichen Pigmentierung (teils jahrelang anhaltend!) abheilen. Bei intensiverem Kontakt zu dieser gefährlichen Pflanze können auch Fieber, Schweißausbrüche oder gar ein Kreislaufschock auftreten.

Leider werden Kinder auf den Riesenbärenklau durch seine Größe (bis über 3 Meter hoch) und seine attraktiven Blütenstände (weiße Dolden ähnlich der wilden Möhre) aufmerksam und verwenden Pflanzenteile zum Spielen. So haben Kinder die Stängel schon als Schwerter für Ritterkämpfe eingesetzt oder als Blasrohre benutzt. Die großen Blätter eignen sich aus Kindersicht auch gut zum Darin-Verstecken. Daher gab es immer wieder Vergiftungsfälle, bei denen die Kinder anschließend stationär im Krankenhaus behandelt werden mussten.

Bitte warnen Sie Ihr Kind unbedingt vor dem Riesenbärenklau! Diese Pflanze sollte es auf keinen Fall berühren! Entfernen Sie Herkulesstauden, die an Standorten wachsen, an denen sich Ihr Kind aufhält. Achtung: Abmähen, auch wiederholt, ist nutzlos, da die Staude immer wieder von unten aus der rübenförmigen Speicherwurzel nachwächst!

Die sicherste Methode, um kleinere Bestände zu vernichten, ist das Ausgraben der Wurzeln (obere Hälfte des Vegetatonskegels abstechen, der untere Teil der Wurzel kann in der Erde verbleiben). Je kleiner die Pflanze ist, umso leichter lässt sie sich ausgraben und umso geringer ist die Gefahr des Hautkontaktes. Grundsätzlich nur mit Schutzkleidung und Schutzbrille arbeiten. Bei Arbeiten mit dem Rasentrimmer oder beim Abhacken der Pflanze kann der Pflanzensaft eventuell auch durch die Kleidung hindurch Schwierigkeiten bereiten!

Die beste Zeit für die Bekämpfung ist jetzt im Frühjahr, denn im Mai beginnt die Pflanze den Hauptteil ihrer Blätter zu bilden. Im Juni schiebt sie ihren Blütenstängel in die Höhe. Dann ist die Herkulesstaude zwar besonders gut zu erkennen, für eine sinnvolle Bekämpfung ist es jetzt aber schon fast zu spät. Ggf. muss dann die Pflanze zunächst abgemäht werden, bevor die Wurzel ausgegraben werden kann.

Falls Sie oder Ihr Kind mit Pflanzenteilen des Riesenbärenklaus in Berührung gekommen sind, sollten Sie die betroffene(n) Stelle(n) möglichst sofort gründlich mit Wasser und Seife abwaschen. Gehen Sie sicherheitshalber zum Arzt, insbesondere, wenn Ihr Kind betroffen ist. Die betroffene(n) Stelle(n) sollte(n) mindestens für 48 Stunden nicht dem Sonnenlicht ausgesetzt und in den Folgemonaten mit Sonnencreme geschützt werden.

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