Die juristische Disziplinarkommission in Nevada entschied, dass Elizabeth Halverson nie wieder Recht sprechen darf. Der Grund: «Schwerwiegendes, amtsschädigendes Verhalten.»
Was sich hinter dieser eher nüchternen Phrase verbirgt, sind die schockierenden Tiraden einer Frau, die sich für eine «Halbgöttin in Schwarz» hielt.
Dass sie während Verhandlungen einschlief, sich mit Geschworenen über den vorliegenden Fall beim Mittagessen unterhielt und es auch sonst mit dem Verhandlungs-Protokoll nicht genau nahm, war nur die Spitze des Eisbergs. Die Kommission: «Deshalb muss mindestens ein Fall neu verhandelt werden mit erheblichen Kosten für den Steuerzahler.»
Dienstliche Aufgabe: Füsse massieren
Hinzu kam, dass die Dreizentner-Frau ihre Mitarbeiter wie Sklaven behandelte. Besonders hart traf es ihren Gerichtswachtmeister Johnnie Jordan. Zu dessen «dienstlichen Aufgaben» gehörte es, die Füsse der Richterin zu massieren.
Die Gerichtsstenografinnen wurden regelmässig losgeschickt, um die 50-Jährige mit frischem Kaffee und Dutzenden von Donuts zu versorgen. Bei Weigerung drohte Halverson mit Entlassung.
Wer am meisten unter der bösartigen Walküre zu leiden hatte, war ihr Ehemann. Zehn Jahre lang ertrug Edward Halverson die häuslichen Schikanen, dann platzte ihm der Kragen. Der Pantoffelheld schlug seine Frau mit der Bratpfanne nieder. Sie liess den «teuflischen Ed» wie sie ihren Mann in aller Öffentlichkeit tituliert – wegen Angriffes mit einer «tödlichen Waffe» in Untersuchungshaft stecken.
«Bring meinen Mann um!»
Sollte es zu einem Prozess kommen, kann Edward Halverson auf die Hilfe von Johnnie Jordan im Zeugenstand rechnen. Dem hatte seine Chefin nämlich immer wieder aufgetragen: «Bring meinen Mann um.» Jordan: «Ich glaube bis heute, dass sie das ernst meinte.»
Im Juli 2007 wurde Halverson von ihrem Amt suspendiert, bekam aber weiterhin ihre 130´000 Dollar Gehalt überwiesen. Anstatt sich kooperativ zu geben, zeigte sich Halvorsen vor der Disziplinarkommission von ihrer echten Seite. Sie beleidigte die Kommissionsmitglieder, in dem sie das ganze Verfahren als Zirkus hinstellte und verweigerte danach ihre weitere Teilnahme.
Der Ausschussvorsitzende Greg Ferraro: «Ein Aufreihung solch gravierender Fehler schaffen die meisten Juristen nicht im Laufe ihrer gesamten Amtszeit. Sie hat unserem Justizsystem auf lange Sicht ein blaues Auge verpasst.»
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