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Mittwoch, 26. November 2008

GALAXIEN: Hubble löst Rätsel um NGC 1569

Lange Zeit rätselten Astronomen was wohl die Ursache für die hohe Sternentstehungsrate der Galaxie NGC 1569 sein könnte. Sie hielten die Galaxie nämlich für einen Einzelgänger. Zufällig kamen die Wissenschaftler nun hinter das Geheimnis der Galaxie: NGC 1569 ist weiter entfernt als gedacht und liegt inmitten einer Gruppe von Galaxien, deren Einfluss zur Entstehung neuer Sterne in dem System führt.

Bislang galt die Galaxie NGC 1569 als Einzelgänger. Genaue Beobachtungen italienischer und amerikanischer Astronomen mit dem Weltraumteleskop Hubble platzieren das Sternsystem nun jedoch inmitten einer Gruppe aus zehn anderen Galaxien. Der Einfluss dieser Galaxien liefert auch eine Erklärung für die bislang rätselhaft hohe Sternentstehungsrate in NGC 1569, schreiben die Forscher im Fachblatt Astrophysical Journal Letters.

"NGC 1569 wird von den Anziehungskräften der anderen Galaxien beeinflusst", erklärt Projekt-Leiterin Alessandra Aloisi vom Space Telescope Science Institute, "diese Wechselwirkungen treiben die explosionsartige Entstehung neuer Sterne voran." Solche Star bursts spielen eine wichtige Rolle bei der Entwicklung von Galaxien.

Bisherige Beobachtungen hatten für NGC 1569 eine Entfernung von 7 Millionen Lichtjahren ergeben. Damit hätte sich das System weit abseits von anderen Galaxien befunden. Die Astronomen hatten deshalb bislang keine Erklärung für die hohe Sternentstehungsrate in NGC 1569. Die neuen Messungen von Aloisi und ihren Kollegen liefern nun jedoch eine Entfernung von 11 Millionen Lichtjahren. Damit liegt NGC 1569 inmitten einer Gruppe von zehn anderen Galaxien, deren prominentestes Mitglied die Spiralgalaxie IC 342 ist.

"Wir haben rein zufällig bemerkt, dass etwas mit der Entfernung von NGC 1569 nicht stimmt", sagt Aloisi. Die Forscherin und ihre Kollegen wollten mit Hubble Rote Riesensterne in der Galaxie beobachten, in denen Helium zu schwereren Elementen verbrennt - doch sie fanden keine. "Offenbar war NGC 1569 weiter weg als wir dachten, und deshalb konnten wir die gesuchten Sterne mit Hubble nicht mehr sehen." Die Astronomen beobachteten stattdessen mit dem Weltraumteleskop hellere Sterne in der Galaxie und konnten so schließlich die Entfernung des Systems neu bestimmen.

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