Frauen sind beim SMS-Schreiben nicht nur einfalls- und abwechslungsreicher, sondern schöpfen die Möglichkeiten auch besser aus. Zu diesem Ergebnis kommt eine Untersuchung der Indiana University in den USA. So stellten die Forscher fest, dass Frauen kreativer als Männer von Abkürzungen und Emoticons Gebrauch machen und besser die volle Zeichenverfügbarkeit der Kurznachrichten ausnutzen.
Nutzung der Sprache
Die Studienergebnisse kamen für die Forscher nach eigenen Aussagen sehr überraschend. Denn normalerweise benutzen Frauen in der Kommunikation eher Standardsprache als Männer und drücken sich gewählter aus, während das männliche Geschlecht insgesamt mehr spricht, so der historische wissenschaftliche Konsens. Die Untersuchung entkräftet diese gendertypischen Kommunikationsmerkmale nun jedoch. Während die Forscher zuvor davon ausgegangen waren, dass Männer längere und mehr Nachrichten posten würden, war genau das Gegenteil der Fall. Außerdem griffen nicht wie angenommen die Männer, sondern häufiger die Frauen auf umgangssprachliche Ausdrücke zurück.
Unterschiedliches Nutzungsverhalten
Dass sich bei der Handynutzung, im Speziellen beim Versenden von SMS, Geschlechterunterschiede zeigen, ist grundsätzlich nicht ungewöhnlich. Wie verschiedene Erhebungen in Deutschland belegen, spielt das Geschlecht beim Nutzungsverhalten jedoch meist eine untergeordnete Rolle. So gibt es etwa in Hinblick auf den Einsatz verschiedener Handyfunktionen vernachlässigbare Unterschiede zwischen Mann und Frau. Die Funktionen zum kurzen und knappen Kommunizieren sind generell jedoch vor allem bei Männern beliebt, bestätigt auch eine BITKOM-Untersuchung. Allgemein lasse sich sagen, dass Männer die technischen Möglichkeiten etwas umfassender nutzten als Frauen, so die Information des Branchenverbandes.
Emotionalere SMS
Laut den US-Forschern sind Frauen neben ihrer Ausführlichkeit auch emotionaler in ihren Textnachrichten und drücken das mit unterschiedlichsten Einschüben in den SMS aus. Sie zeigten mehr Enthusiasmus und Individualität, aber auch mehr Traurigkeit und Nachdruck. Die Studie beschränkte sich auf das Umfeld eines interaktiven Musiksenders. In Zukunft wollen die Forscher herausfinden, ob sich ähnliche Ergebnisse einstellen, wenn sich die Interaktion via SMS in anderen Bereichen wie Politik oder Nachrichtensendungen abspielt.
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