NewsKopie: So übt Ihr Kind eine Vorgangsbeschreibung beim Backen

Freitag, 13. Februar 2009

So übt Ihr Kind eine Vorgangsbeschreibung beim Backen

So übt Ihr Kind eine Vorgangsbeschreibung beim Backen

Neben den Erlebnisaufsätzen lernt Ihr Kind auch Vorgänge genau zu beschreiben. Das fällt manchen allerdings sehr schwer, weil hierbei weniger die Fantasie, sondern das genaue sachliche Beschreiben von zeitlichen Abläufen gefragt ist. Lesen Sie in diesem Beitrag, wie aus dem gemeinsamen Backen von Quarkgänsen eine gute Vorgangsbeschreibung werden kann.

1. Herrichten der Zutaten
Richten Sie gemeinsam mit Ihrem Kind her:
200g Quark, 100 g Zucker, 8 EL Öl, 6 EL Milch, 1 Eigelb, 1 Päckchen Vanillezucker, 1 Prise Salz, 400g Mehl, 1 Packung Backpulver sowie ein paar Rosinen für die Augen der Gänse. Außerdem benötigen Sie noch eine Gänseschablone oder eine Gansausstechform.

Lassen Sie Ihr Kind so viel wie möglich selbst tun: Es kann die benötigten Dinge selbst aus dem Schrank holen und dabei die Aufschriften lesen. Das Abwiegen der Zutaten ist ein gutes Training für sein Vorstellungsvermögen.

2. Gemeinsames Backen
Geben Sie Ihrem Kind folgende mündliche Anweisungen wie es aus den Zutaten den Gänseteig herstellt. Helfen Sie ihm dabei möglichst wenig.
- Hebe die Milch, das Öl, den Zucker und das Salz unter den Teig.
- Mische das Mehl mit dem Vanillezucker und dem Salz und knete dann alles unter die Quarkmasse.
- Rolle den Teig aus und schneide mit einem Messer Gänse aus.
- Lege die Gänse auf ein Backblech und bestreiche sie mit Eigelb.
- Stecke nun noch Rosinen als Augen in die Gänse.
- Backe alles bei 200° etwa 20min im Ofen.

3. Gemeinsames Sprechen über den Vorgang
Durch das eigene Handeln mit allen Sinnen ist der Vorgang des Backens bei Ihrem Kind sehr präsent und es kann Ihnen sicherlich noch einmal die einzelnen Schritte zur Herstellung der Martinsgänse erzählen. Achten Sie darauf, dass Ihr Kind möglichst detailliert beschreibt und dabei hochdeutsch spricht. Das erleichtert ihm später das Aufschreiben. Helfen Sie ihm bei der Einhaltung der zeitlichen Abfolge und stellen Sie Zwischenfragen: Wann hast du den Ofen angestellt? Wann kam das Mehl unter den Quark? Wann wurden die Gänse verziert?

4. Formulieren der Vorgangsbeschreibung
Schließlich kann Ihr Kind eine genaue Vorgangsbeschreibung schreiben. Dabei sollte es zunächst die Überschrift formulieren, etwa "Wir machen Martinsgänse" oder "So stellst du Martinsgänse her" und anschließend die Zutaten auflisten ("Das brauchen wir:" oder "Das brauchst du:"). Mithilfe der vorformulierten Sätze ist die Vorgangsbeschreibung rasch vollendet. Zur Belohnung nach der Schreibarbeit wird Ihr Kind mit Hochgenuss eine selbst hergestellte Martinsgans verdrücken!

In unserem 24- Seiten Spezialreport "Aufsatz Schreiben" erhalten Sie viele weitere wertvolle Tipps und Übungen zum Schreiben von Aufsätzen. Darin erhalten Sie zum Beispiel wertvolle Tipps für eine Personenbeschreibung.

Sprachstörungen bei Jungen häufiger

Jungen haben nach Daten einer AOK-Erhebung häufiger Sprachstörungen oder motorische Probleme als Mädchen. Unter den bei der AOK versicherten Sechsjährigen habe 2007 mehr als jeder fünfte Junge (21 Prozent) eine Sprachtherapie erhalten, berichtet das Wissenschaftliche Institut der AOK in Berlin. Bei den Mädchen war es nur rund jede Siebte (15 Prozent). In Ergotherapie befanden sich etwa 13 Prozent der sechsjährigen Jungen, aber nur 5,4 Prozent der gleichaltrigen Mädchen.

Eine Ursache für den Unterschied sei vermutlich, dass Jungen sich weniger bewegten, sagte der stellvertretende Institutsleiter Helmut Schröder. Sie säßen häufiger vor Fernseher oder Computer. Möglicherweise mache sich bei ihnen auch deutlicher bemerkbar, dass sich Kinder zuhause häufig nicht richtig austoben könnten. Allgemein würden seit Jahren immer mehr Sprach- und Ergotherapien verschrieben - bei Jungen wie bei Mädchen. (dpa)

Eine kleine Anmerkung von mir: Dass Jungen sich angeblich weniger bewegen als Mädchen, kann ich aus meiner Sicht nicht bestätigen - zumindest nicht für das Kleinkind- und Kindergartenalter. Ab Ende der Grundschulzeit sitzen die Jungs zwar tatsächlich häufiger und länger vor dem Computer als Mädchen, die zudem auch etwas weniger fernsehen. Aber logopädische Behandlungen finden sehr häufig im Kindergartenalter statt (damit für die Schule alles "passt") und in diesem Alter haben Jungen in der Regel sogar einen größeren Bewegungsdrang als Mädchen. Da lass ich mir auch von einem AOK-Bericht kein X für ein U vormachen...

Stottern: Wenn die Worte stolpern

Kinder denken häufig schneller, als sie ihre Gedanken sprachlich ausdrücken können. Daher kommt es zwischen zweieinhalb und viereinhalb Jahren bei vielen Kindern zum so genannten Entwicklungsstottern. Ist das Kind aufgeregt oder sehr von etwas begeistert, "verheddert" es sich leicht im Satz. Es spricht unflüssig und stockend und wiederholt oft Wörter oder Satzteile. Diese Phase sollte jedoch nicht länger als ein halbes Jahr anhalten.

Im Gegensatz dazu ist das "echte" Stottern keine normale Phase der Sprachentwicklung. Etwa fünf Prozent aller Kinder (Jungen sind deutlich häufiger betroffen) stottern, wobei etwa 75 Prozent von ihnen ihr Stottern wieder überwinden. Meist tritt das Stottern zwischen dem zweiten und sechsten Lebensjahr auf.

Lassen Sie sich beraten, wenn Ihr Kind stottert und unter seinem veränderten Sprechen leidet, wenn es sich beim Sprechen sehr anstrengt bzw. gar nicht mehr sprechen mag oder wenn Sie selbst verunsichert sind. Erster Ansprechpartner ist der Kinderarzt, der durch gezielte Tests den Sprachentwicklungsstand feststellt und, wenn nötig, eine Sprachtherapie in die Wege leitet.

Um Sprachstörungen vorzubeugen, sollten Sie als Eltern viel mit Ihrem Kind sprechen. Kommentieren Sie z.B. schon im Säuglingsalter, was Sie gerade tun, etwa wenn Sie Ihr Kind anziehen oder wickeln: "Jetzt mache ich die Windel auf. Mal sehen, ob etwas in der Hose ist. Jetzt wird der Popo gewaschen." usw. Wenn Ihr Kind bereits sprechen kann, sollten Sie täglich etwa eine halbe Stunde Zeit haben, um sich mit Ihrem Kind zu unterhalten, wobei Sie beide abwechselnd erzählen.

Undm - ganz wichtig - Sie sollten Ihrem Kind möglichst täglich etwas vorlesen. Deswegen stelle ich Ihnen im "Buch der Woche" regelmäßig schöne Bilderbücher vor.

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