In jeder Polizeidirektion soll es künftig ein eigenes Fachkommissariat Internet geben, fordert die Gewerkschaft der Polizei (GdP). Die Straftaten in dem Bereich seien um 44 Prozent gestiegen. Doch das Dunkelfeld, die Differenz zwischen der registrierten und der vermutlich begangenen Kriminalität, sei hoch.
Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) will für jede Polizeidirektion ein eigenes Fachkommissariat mit geschulten Onlineexperten. Das hat der niedersächsische GdP-Landesvorsitzende Bernhard Witthaut im Gespräch mit der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung gefordert. "Weil immer mehr Kriminelle mit dem weltweiten Datennetz arbeiten, muss sich die Polizei wesentlich besser darauf einstellen", sagte Witthaut.
Laut Kriminalstatistik sei die Zahl der Straftaten über das Internet 2007 um 44 Prozent auf 21.500 Fälle hochgeschnellt. Doch die Aufklärungsquote liegt mit 85 Prozent relativ hoch. Polizeiexperten gingen jedoch davon aus, dass das Dunkelfeld in diesem Bereich sehr hoch ist, so Witthaut.
Das niedersächsische Innenministerium hat ablehnend auf den Vorstoß reagiert. "Es gibt bereits große Anstrengungen bei der Aufklärung von Straftaten über das Internet", so Ministeriumssprecher Michael Knaps. Eine achtköpfige Gruppe im Landeskriminalamt sei bereits mit anlassunabhängiger Recherche in dem Bereich betraut.
Für 2008 gab es in dem Bundesland eine Aufklärungsquote von 58,5 Prozent. "Dieses Ergebnis zeigt, dass die niedersächsische Polizei in ihrer jetzigen Struktur sowohl organisatorisch und fachlich als auch technisch mit den allgemeinen sicherheitspolitischen Entwicklungen Schritt hält", sagte Innenminister Uwe Schünemann (CDU).
Dienstag, 10. Februar 2009
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