Alle warten auf das iSlate, den neuen Taschen-Computer von Apple. Dass er kommt, gilt als ausgemacht, was er kann und wie er aussehen wird, ist dagegen noch völlig offen. Bisher sind nur Gerüchte im Umlauf, weil Apple seine Geheimnisse gut schützt und den Informationsfluss geschickt manipuliert, um den Medien-Hype um das Gerät zu befeuern. Doch künstlicher Hype hin oder her: Das Multimedia-Gerät wird von der Unterhaltungs- und Medienindustrie mit Spannung erwartet, weil es die Vorteile von mobilen Computern und eBook-Readern in sich vereinen soll. Klarheit wird erst 26. oder der 27 Januar geben. Branchenkenner gehen davon aus, das Apple sein iTablet oder iSlate PC dann vorstellen wird. Areamobile hat bereits jetzt alle relevanten Informationen zu dem Gerät zusammengetragen und zeichnet ein erstes Bild von der neuen Wunderkiste, die auch gerne mal "Jesus Tablet" genannt wird.
Touchscreen und Design
Mit hoher Wahrscheinlichkeit wird das Apple Tablet über einen 10 Zoll großen Touchscreen bedient. Diese Display-Größe ist bisher von verschiedensten Medien so häufig genannt worden, dass man sie als gesichert ansehen kann. Bereits Ende Dezember hat das taiwanische Branchenportal digitimes erstmals davon gesprochen. Und die Technik-Website TG Daily berichtete kürzlich, dass Apple derzeit alle LCD- und OLED-Displays der Größe 10.1 Zoll auf dem Markt aufkauft. Ein Designer hätte sich am Rande der US-amerikanischen Elektronikmesse CES beschwert, dass es im Moment fast unmöglich sei, von asiatischen Herstellern diese Display-Größe zu bekommen. Das stimmt auch mit den Gerüchten überein, die das Wall Street Journal aufgeschnappt haben will. Die Zeitung schrieb am 5. Januar, dass der Touchscreen 10 oder 11 Zoll groß sein soll.
Das Gehäuse ist nach Informationen der Nachrichtenagentur Reuters wie bei den Computern des Herstellers von iPod und Co. aus Aluminium gefertigt. Die Produktion soll die chinesische Firma AVY Precision Technology ab Februar übernehmen. Das Wall Street Journal glaubt dagegen, dass es aktuell zwei unterschiedliche Materialvarianten gibt, wobei noch unklar sei, ob beide auf den Markt kommen oder Apple noch die beste Variante testet. Große Einigkeit herrscht darüber, dass das Gerät ausschließlich über den Touchscreen bedient wird. Zum einen gab es bisher keinen einzigen Hinweis auf eine physische Tastatur, zum anderen gilt Apple-Chef Steve Jobs als Tastatur-Verächter.
Benutzeroberfläche und Betriebssystem / eBooks
Es ist durchaus wahrscheinlich, dass Apple mit dem iSlate eine völlig neue Form der Bedienung einführt. Ein Ex-Mitarbeiter von Apple verriet der New York Times bereits Ende Dezember 2009: "Sie werden überrascht sein, wie man mit dem neuen Tablet interagiert". Das Magazin arstechnica wird konkreter und hat einen Patentantrag von Apple ausgegraben, der die die Spekulationen weiter anheizt. Er wurde bereits 2008 eingereicht, kam aber erst vor kurzem an die Öffentlichkeit. Darin werden mehrere Multitouch-Gesten beschrieben, um Objekte oder Icons auf dem Display innerhalb eines virtuellen dreidimensionalen Raumes zu bewegen. arstechnica spekuliert, dass hier die Eingabemöglichkeiten für die nächste iPhone-Generation beschrieben werden - oder für das heiß erwartete Internet Tablet PC iSlate.
Glaubt man dem Fanmagazin appleinsider.com, dann ist die Oberfläche des Touchscreen elastisch und gibt eine fühlbare Rückmeldung, wenn man darauf drückt. Damit würde das Apple Tablet die Vorteile von physischen Tasten und virtuellen Bedienelementen miteinander verbinden. Ob es diese Technik wirklich gibt, ist aber völlig unklar.
Mehrere Blogs und Magazine schreiben, dass Apple für das iSlate sein ursprünglich für das iPhone und den iPod Touch entwickeltes Betriebssystem verwendet. Allerdings in der neuen Version 4.0, die bisher noch nicht vorgestellt wurde. Das behaupten zumindest die iPhone-Hacker von QuickPWN in ihrem Blog. "Der iSlate eBook-Reader läuft mit der kommenden Betriebssystem-Version iPhone OS 4.0 und wird einen separaten App Store für eBooks enthalten", schreiben sie. Die französische Seite mac4ever.com legt noch einen drauf und verkündet, dass ausgewählte Programmierer bereits die Entwicklungsumgebung (SDK) für das iPhone-Betriebssystem in Version 4.0 erhalten hätten. Das SDK soll einen Simulator enthalten, der aktuelle iPhone-Anwendungen an höhere Auflösungen anpasst. iPhone OS 4.0 ist damit das wahrscheinlichste Betriebssystem für das iSlate.
Genauso realistisch ist, dass Apple mit dem Gerät in den lukrativen Zukunftsmarkt der eBooks einsteigen wird. Das Vorzeige-eBook Amazon Kindle war im US-Weihnachtsgeschäft 2009 schließlich einer der ganz großen Verkaufsschlager. Der iPhone-Hersteller sei schon in Gesprächen mit Verlagen, die die zukünftige E-Book-Plattform mit Inhalten versorgen sollen, behauptet ein Analyst bei Oppenheimer. Apple biete den Verlagen hervorragende Konditionen an. Wie beim Verkauf von Programmen behalte das Unternehmen 30 Prozent der Einnahmen und die Verlage bekämen 70 Prozent, so der Analyst weiter. Eine exklusive Vermarktung der Inhalte auf dem Tablet fordert Apple angeblich nicht.
Marktstart und Preis
Billig wird das iSlate nicht, darin sind sich alle einig. Im September 2009, als die ersten Gerüchte zum Taschen-Computer von Apple aufkamen, nannte das Wirtschaftsblatt Taiwan Economic News einen Preis zwischen 799 und 999 US-Dollar. Später hat ein Analyst den Preis von 999 US-Dollar nochmals gestützt. Das erscheint realistisch. Da Apple seine Preise immer 1:1 von Dollar in Euro umrechnet, kann man auch in Deutschland von einem Preis um 1000 Euro ausgehen. Schon im März 2010 könne man es kaufen, berichtet die New York Times.
Einfach unglaublich: Was das iSlate nicht haben wird
Es gibt einige Gerüchte, die man bereits im Vorfeld als Unsinn ausschließen kann. Dazu gehören die angeblichen Geheimdokumente, die die Website phonearena.com am 4. Januar 2010 veröffentlicht hat. Glaubt man ihnen, dann ist in dem Modell sogar ein Projektor integriert, was sehr unwahrscheinlich ist. Schließlich zeigte Apple bei der Auswahl der Hardware in der Vergangenheit nur selten Pioniergeist. Außerdem sind ein 2,26 Gigahertz schneller Intel Core 2 Duo Prozessor, 2 Gigabyte Arbeitsspeicher und eine 120 Gigabyte große Festplatte mit SATA-Anschluss bei einem Multimedia-Tablet kaum sinnvoll. Zumal die CPU aufwendig gekühlt werden müsste - was das Tablet unnötig dick machen und die Akkulaufzeit deutlich reduzieren würde. Das Betriebssystem wird in den Dokumenten von phonearena.com Mac OS X Clouded Leopard v 10.7 genannt, von dem selbst die gewöhnlich sehr gut informierten Hacker- und Fan-Blogs noch nie etwas gehört haben. Es wäre das erste Mal, dass von dieser Art Betriebssystem die Rede ist.
Dienstag, 19. Januar 2010
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