Eine vierköpfige Familie wurde in Oberbayern unter ihrem völlig zerstörten Haus verschüttet. Vater und Tochter starben, Mutter und Sohn überlebten wie durch ein Wunder.
Tonnenschwerer Felsbrocken begräbt Wohnhaus in Oberbayern unter sich
Eine vierköpfige Familie wurde unter dem völlig zerstörten Haus verschüttet. Vater und Tochter überlebten das Unglück nicht
Stein a.d. Traun (dpa) - Ein Familienvater und seine 18-jährige Tochter sind in Stein im oberbayerischen Landkreis Traunstein ums Leben gekommen, als ein gewaltiger Felsbrocken auf ihr Haus stürzte.
Die 40 Jahre alte Ehefrau und Mutter und der 16-jähriger Sohn wurden am frühen Morgen schwer verletzt aus den Trümmern des völlig zerstörten Gebäudes gerettet. Über ihren Gesundheitszustand war zunächst nichts Genaues bekannt. Der haushohe Felsblock war am Montagabend kurz vor 20.00 Uhr ohne Vorwarnung auf das Anwesen der vierköpfigen Familie gestürzt.
Wie es zu dem verheerenden Unglück kam, war zunächst vollkommen unklar. Die zuständige Kriminalpolizei Traunstein und die Staatsanwaltschaft nahmen die Ermittlungen auf. Schon am Dienstagmorgen soll ein Expertenteam mit der Suche nach der Unglücksursache beginnen. Mit schnellen Ergebnissen ist nach Einschätzung der Polizei allerdings nicht zu rechnen. Die geologischen Untersuchungen dürften sich lange hinziehen, sagte ein Sprecher.
Ein Autofahrer, der Zeuge des Unglücks geworden war, hatte die Polizei über den Felssturz informiert. Etwa 220 Einsatzkräfte von Polizei, Feuerwehr, Technischem Hilfswerk und Rotem Kreuz versuchten, nachts bei Minusgraden und Scheinwerferlicht an die unter den Trümmern verschüttete Familie heranzukommen. Weitere Nachbarhäuser waren vorsorglich evakuiert worden.
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Die Rettungsversuche gestalteten sich extrem schwierig, weil der Hang über dem Haus weiter abzurutschen drohte. Schweres Gerät konnte nicht eingesetzt werden. Schließlich gelang es mit Hilfe von Rettungshunden, die Verschütteten zu orten. Per Klopfzeichen hielten die Helfer Kontakt mit Überlebenden. Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) war nach Stein gekommen, um sich am Unglücksort über den Stand der Dinge zu informieren.
Für zwei Familienmitglieder kam jedoch jede Hilfe zu spät. Als erstes wurde gegen 23.15 die Leiche des 45 Jahre alten Familienvaters geborgen. Knapp drei Stunden später zogen die Retter den leblosen Körper seiner 18-jährigen Tochter aus den Trümmern. Ihr Bruder kam dagegen, wenn auch verletzt, mit dem Leben davon. Auch seine Mutter überlebte. Sie hatte lange eingeklemmt unter Trümmern gelegen und wurde als letzte aus dem Schutthaufen geholt.
Dienstag, 26. Januar 2010
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