1. Freunde suchen und Freundschaften pflegen
Wer im Unterricht keinen Banknachbarn hat, in der Pause isoliert am Rand steht und auch in der Freizeit nicht mit Freunden spielt, ist sehr anfällig für Hänseleien. Kinder, die oft alleine sind, laufen sehr viel eher Gefahr, als Opfer auserkoren zu werden, als Kinder mit einem großen Freundeskreis.
Als Teil einer Gruppe hat Ihr Kind einen starken Rückhalt, der es vor Mobbing schützt. Unterstützen Sie daher durch Einladungen und gemeinsame Unternehmungen Ihr Kind dabei, Freunde zu finden. Reden Sie über ein Hobby und melden Sie Ihr Kind beispielsweise in einem Sportverein an. Natürlich kann es auch nicht schaden, bei der Sportart gezielt nach einem Selbstverteidigungskurs zu suchen.
2. Das Selbstbewusstsein stärken
Alle Kinder sind stark, aber manche wissen es einfach nicht. Helfen Sie Ihrem Kind dabei, seine Stärken zu entdecken. Heben Sie sein Können und seine Erfolge oder Fortschritte stets hervor. Bleiben Sie dabei jedoch ehrlich und übertreiben Sie nicht. Helfen Sie Ihrem Kind auch, Fehler zu
verkraften, indem es stets eine neue Chance bekommt.
Zum Beispiel: Falls Ihr Kind beim Kochen der ersten eigenen Nudeln etwas anbrennen lässt, sollten Sie ihm auf keinen Fall die Küche verbieten. Vielmehr braucht es eine neue Gelegenheit, um seine Kochkünste erfolgreich unter Beweis zu stellen.
3. Den Anführer der Tätergruppe entwaffnen
Hänseleien geschehen meistens durch eine Gruppe. Sehr wirksam ist es, wenn Ihr Kind es schafft, den Rädelsführer seiner Peiniger bloßzustellen. Üben Sie in Rollenspielen, den Anführer zu erkennen. Meistens ist es derjenige, der am aktivsten ist, der die Beleidigungen und Pöbeleien aktiv ausübt. Nun soll Ihr Kind im Rollenspiel trainieren, diesem Anführer etwas entgegenzusetzen.
Zum Beispiel: Wenn der Anführer Ihr Kind als dicke Brillenschlange bezeichnet, könnte Ihr Kind sich aufrichten, dem anderen in die Augen sehen und zurückrufen: "Lieber dick als dumm!"
4. Stärke zeigen
Ihr Kind muss lernen, solche verbalen Hänseleien möglichst gelassen hinzunehmen. Je betroffener und trauriger oder wütender es sich zeigt und je mehr es sich zurückzieht, desto interessanter wird es als Opfer. Schließlich geht es ja darum, Macht über andere auszuüben. Erst wenn Ihr Kind signalisiert, dass es als Opfer nicht länger zur Verfügung steht, wird es für die Täter uninteressant.
Zum Beispiel: Auf eine Beleidigung, egal welcher Art, könnte Ihr Kind gelassen antworten:"Wen willst du denn damit beeindrucken, vielleicht lernst du mal lesen und findest einen intelligenteren Spruch."
Übung: So fängt Ihr Kind den Wortmüll auf
Versuchen Sie Ihrem Kind zu Hause die folgende Strategie zu verdeutlichen. Wenn es Schwierigkeiten damit hat, auf Beleidigungen gelassen zu reagieren, soll es einfach seine Arme vor der Brust verschränkten. Die so entstandene Rundung markiert einen Mülleimer, in dem die Beleidigungen und Schmähungen des anderen sang- und klanglos verschwinden können.
5. Halten Sie sich möglichst lange raus!
Halten Sie sich als Eltern solange wie möglich aus der Situation heraus, damit Ihr Kind die Gelegenheit bekommt, das Problem allein zu lösen. Das Gefühl, eine schwierige Situation selbst gemeistert zu haben, wird Ihrem Kind in der Zukunft sehr viel Kraft und Stärke geben. Greifen Sie also nur im Notfall, also in Fällen von körperlichen oder seelischen Grausamkeiten, ein.
Ihre Unterstützung sollte weit gehend darin bestehen, Ihrem Kind Rückhalt zu geben und seine Reaktionen in den akuten Situationen schon mal einzuüben.
Mittwoch, 10. März 2010
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