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Freitag, 5. März 2010

Allergie-Irrtum 2: Zur Allergievorbeugung alle Haustiere abschaffen

Immer wieder werde ich von verunsicherten Eltern gefragt, ob sie ihr Haustier vorsorglich abschaffen müssten, weil ihr gerade erst geborenes Kind ein erhöhtes Allergierisiko hat. Grundsätzlich gilt, dass Bello oder Miezi bleiben dürfen, so lange keiner in der Familie eine Allergie dagegen hat.

Ich würde allerdings auch keiner Allergikerfamilie mit Kind(ern) raten, in den ersten Lebensjahren ein Fell tragendes Haustier anzuschaffen, insbesondere keine Katze. Es gibt mehrere Studien, die in der Katzenhaltung einen Risikofaktor für Allergien sehen. Unbedenklich oder sogar eher vorbeugend ist ein Hund in der Familie. Entwarnung gibt es auf jeden Fall für alle Haustiere in Familien ohne erhöhtes Allergierisiko, denn dort besteht kein Grund, die Tierhaltung einzuschränken.

Da Katzen offenbar wirklich ein Allergierisiko darstellen, könnte man tatsächlich überlegen, ob es sinnvoll wäre, die Mieze vorbeugend abzuschaffen. Ob daraus ein Nutzen entsteht und wie groß dieser ist, lässt sich aber derzeit nicht eindeutig abschätzen. Zu bedenken ist auch, dass Katzenallergene inzwischen überall sind. Sie werden z. B. über Kinder, die zuhause eine Katze haben, auch in Kindergärten und Schulen eingeschleppt.

Ich will gleich noch ein Vorurteil ausräumen: Vögel, Fische oder Schildkröten sind auch nicht in jedem Fall als Ersatz zu empfehlen und immer verträglich, obwohl sie natürlich kein Fell haben. Bei Vogelhaltung kann sich eine Allergie auf die Federn entwickeln, aber auch gegen Vogelfutter. Sogar auf Fischfutter kann ein Allergiker unter Umständen reagieren! Außerdem erhöht ein nicht abgedecktes Aquarium die Luftfeuchtigkeit im Raum, was das Wachstum von Schimmelpilzen und Hausstaubmilben begünstigt.

Und Schildkröten oder auch andere Reptilien sind zwar allergologisch weitgehend unbedenklich, haben aber ein anderes Manko: Sie sind zu 60 bis 70 Prozent mit Salmonellen infiziert (ohne selbst krank zu sein!) und scheiden diese permanent aus, sodass schwere Durchfälle bei Babys oder Kleinkindern drohen!

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